Die besten Papierflugpiloten Bonns Die Mensa als Papierflughafen

POPPELSDORF · Wer erinnert sich nicht? In der Schule waren Papierflieger immer verpönt - zumindest aus Lehrersicht. Wer als Schüler einen gebastelt hatte und ihn anschließend kunstvoll durch den Klassenraum warf und sich über die hervorragende Flugbahn freute, wurde nach der Landung vom Lehrer meistens mit einer Strafarbeit bedacht.

 Medizin-Student Robert Gadow beeindruckt mit einer spektakulären Einlage in der Kategorie "Kunstflug".

Medizin-Student Robert Gadow beeindruckt mit einer spektakulären Einlage in der Kategorie "Kunstflug".

Anders ist es, wenn man die Schule erfolgreich beendet hat und studiert - dann wird man für gute Papierflieger belohnt. Gestern suchte der Energy-Drink-Hersteller Red Bull in der Mensa Poppelsdorf die besten Papierflugpiloten Bonns. In diesem Jahr richtet der Brausekonzern vom 8. bis 9. Mai im Salzburger Hangar-7 die Papierflug-Weltmeisterschaften, die "Red Bull Paper Wings", aus. Es werden Champions in den drei Kategorien "weiteste Strecke", "längste Flugzeit" und "Kunstflug" gesucht.

Derzeit finden dazu weltweit die sogenannten Qualiflyings statt. "Es handelt sich dabei um einen rein studentischen Wettbewerb, für den wir in Deutschland aktuell die besten Papierflugpiloten suchen. Wer sich hier qualifiziert, darf zum Deutschlandfinale nach Friedrichshafen, von dort aus geht es direkt nach Salzburg", erklärte Nil von Appen, der stilecht im Pilotenkostüm das Event im Foyer der Mensa Poppelsdorf moderierte. Die meisten Studenten versuchten, ihre Flugobjekte möglichst weit zu werfen.

Dabei musste nicht nur der Flieger gut gefaltet sein, sondern auch der richtige Moment gefunden werden, seinen Flieger auf die Reise zu schicken. Während die Studenten für Broccoli-Möhren-Kokos-Curry oder Riesen-Rösti mit Gemüse anstanden, musste gleichzeitig aufgepasst werden, dass man nicht von einem Papierflieger getroffen wird.

Nach der Vor-Ort-Anmeldung bekamen die Papierflugpiloten ein normales Papierblatt im Format DIN-A 4, das zu einem Papierflieger gefaltet werden musste. "Da wir ja immer ohne große Vorankündigung an die Unis kommen, gibt es nicht so viele Studenten, die ganz spezielle Falttechniken für die Qualifikation anwenden. Die Standard-Faltung ist die Regel. Wir rechnen heute mit insgesamt 150 Teilnehmern", so von Appen.

Von zehn möglichen Punkten in der Kategorie "Aerobatics" (Kunstflug) erreichte der Medizin-Student Robert Gadow stolze 9,5 Punkte und war einer erfolgreichen Qualifikation damit sehr nahe. In einem Mix aus Handstand und Flickflack schickte Gadow seinen Papierflieger besonders kunstvoll auf die Reise.

Selbstverständlich wurde auch die bekannte Brause verteilt, als Doping (das Getränk soll ja schließlich Flügel verleihen) konnte sie in seinem Fall aber nicht gelten.

"Ich bin Breakdancer und habe schon an einer Reihe Red-Bull-Events teilgenommen. Eine besondere Falttechnik habe ich für meinen Flieger nicht angewendet - sollte ich aber weiterkommen, werde ich mich mit dem Thema Papierflieger noch einmal intensiv auseinandersetzen", kündigte er lachend an.

Mehr Informationen zu dem Wettbewerb gibt es im Internet unter www.redbullpaperwings.com

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