Bauarbeiten in Poppelsdorf Blaue Rohre für den Campus

POPPELSDORF · Infrastruktur wird bis Ende des Jahres geschaffen sein. Gebäudebau von Mitte 2013 an: Planmäßig laufen die Bauarbeiten auf dem Campus Poppelsdorf der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. Seit Februar ist die infrastrukturelle Erschließung des Baufeldes bereits im Gange.

Mit dem Verlegen von Trinkwasserleitungen, Kanal- und Kabelschutzrohren wird die Anbindung der zunächst drei geplanten Gebäude an Ver- und Entsorgungsnetzwerke vorbereitet. Bis zum Jahresende werden im nächsten Schritt Fernwärmeleitungen verlegt werden.

Dabei geht der auftraggebende Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) zukunftsorientiert zu Werke. "Die Kanäle und Leitungen sind schon jetzt für den Anschluss weiterer Bauten ausgelegt", berichtet Arno Rosemann, projektverantwortlicher Bauingenieur des BLB. Entsprechende Ideen, geschweige denn Projekte, gebe es zwar noch nicht, aber man wisse eben auch nicht, welche Pläne die Zukunft bringe. "Wer vorausschauend baut, muss im Jahr 2024 nicht erneut die Straßen aufreißen."

Im Hochbau konzentriert man sich zunächst auf das Bautentrio Hörsaalgebäude, Bonn-Aachen International Center for Information Technology (B-IT), sowie die Institute für Numerische Simulation (INS) und für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft (IEL), die im selben Gebäude angesiedelt sein werden. Deren Errichtung wird in der zweiten Jahreshälfte 2013 beginnen und bis zum Herbst 2015 dauern. Zuvor erhalten Archäologen die Gelegenheit, Grabungen auf dem Gelände vorzunehmen.

Für Zaungäste wird es also erst im späteren Verlauf der Baumaßnahme etwas zu sehen geben. Spür- und bemerkbar werden die Bauarbeiten derweil vor allem im Straßenverkehr - oder eben nicht. Früh wurde für den Baustellenverkehr ein spezieller Linksabbiegerstreifen auf der Endenicher Allee eingerichtet. Mit der Fertigstellung eines Pendants an der Meckenheimer Allee rechnen die Verantwortlichen für Ende September.

Ähnlich entlastend sollen sich die beiden Drosselwerke auswirken, die den Abfluss aus den vergleichsweise riesigen Kanalrohren auf dem Campus in das städtische Kanalisationssystem regeln. Von Rücksichtnahme spricht Frank Buch, projektbezogener Sprecher des BLB, in diesem Zusammenhang, von Ängsten und Sorgen der Anwohner, die man verstehe und ernst nehme - Sorgen wie etwa ein überlastetes Kanalisationssystem.

Das Schaffen von Transparenz und die Mitnahme der Bürger sind in diesem Zusammenhang wichtige Anliegen, denn, so Buch: "Die Zeiten, in denen man unter Ausschluss der Öffentlichkeit baute, sind endgültig vorbei. Wir sind bemüht, alle Interessierten mit Informationen zu unserem Bauvorhaben zu versorgen." Entsprechende Veröffentlichungen auf den Webseiten des BLB, der Stadt Bonn und der Universität sind Ausdruck dieser Bemühungen.

Der Campusbau in Zahlen:
Rund 40.000 Quadratmeter umfasst das Baufeld des Campus Poppelsdorf. Die Erschließungsmaßnahmen erfordern das Abtragen von 20.000 Kubikmetern Erdreich und das Einbringen von 31 000 Kubikmetern Tragschichtmaterial. Es wurden 1300 Meter Kanalrohre verlegt.

Zwei sogenannte Staukanäle von insgesamt 460 Metern Länge und bis zu zwei Metern Durchmesser halten Regenwasser zurück, bevor es über zwei Drosselbauwerke (7,5 Meter Länge und 2,5 Meter Breite) dem Kanalsystem zugeleitet wird. Etwa 1200 Meter Trinkwasserleitungen und 23 Kilometer Kabelschutzrohre wurden verlegt. Die Erschließungs- und Neubaumaßnahmen kosten insgesamt rund 75 Millionen Euro.

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