Ludwig-Erhard-Berufskolleg in Bonn Zahnmedizinische Fachangestellte: Zwei Männer unter 98 Absolventen

BONN · "Es war nicht mein Wunschberuf, ist jetzt aber mein Traumjob." Sebnem Sengör hat die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten am Ludwig-Erhard-Berufskolleg absolviert und ist mit der Entscheidung sehr zufrieden. Es gefalle ihr, Menschen Gutes zu tun.

Sie gehört zu den 98 Azubis, die jetzt ihre Lossprechung feierten. Die Atmosphäre in ihrer Praxis sei sehr gut gewesen, sagte Sengör. "Es ist nur schade, dass die Azubis während der Ausbildung sehr gering verdienen." Das sei immerhin ein recht qualifizierter Ausbildungsberuf, sagte Bildungsgangleiterin Barbara Meurer.

"Die Zahnärzte sind zum Teil noch nicht bereit, das entsprechend zu honorieren." Durch den Mindestlohn sei es besser geworden. Der werde aber auch nicht überall gezahlt.

Es war offenkundig, dass dieser Beruf eine Frauendomäne ist: Unter den Absolventen waren nur zwei Männer. Am Anfang fühle man sich da schon fehl am Platz, meinte Johannes Peus. Aber die Klasse sei sehr gut gewesen. Außerdem verbrachten die Azubis den überwiegenden Teil ihrer Ausbildung in den Zahnarztpraxen, nur an zwei Tagen waren sie im Kolleg.

Der 24-Jährige hat das Abitur gemacht und will jetzt Zahnmedizin studieren - die Ausbildung diente ihm auch zur Überbrückung der Wartezeit und wird im Studium angerechnet.

Laut Meurer war es ein starker Jahrgang mit sechs Einser-Abschlüssen. Bei der Lossprechung gratulierten Karlheinz Matthies von der Zahnärztekammer Nordrhein und Gabriele Hannig vom Verband Medizinischer Fachberufe. Nach der Zeugnisvergabe wurde auf dem Schulhof gefeiert und ein Scheck überreicht.

Sebnem Sengör und Jackie Ottersbach hatten vorab bei den Schülern rund 500 Euro gesammelt, am Mittwoch kam noch Geld von den Eltern dazu. Das Geld geht an das Therapiezentrum Bonn in Beuel, für das Katharina Fennekohl den Scheck entgegennahm.

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