Treffen am Frankenbad Viele vermissen Freiräume zum Feiern

BONN · "Früher gingen wir zur Dornhecke, auf den Ennertparkplatz, in die Siegaue, oder man feierte zu Hause. Geht heute ja alles nicht mehr." Viele Reaktionen im Internet auf den Artikel am Donnerstag über nächtliche Partys vor dem Frankenbad beschäftigen sich mit den Ursachen der Probleme.

Wie berichtet, klagen Anwohner über lautstarke Feiern in warmen Sommernächten, so dass sie kaum schlafen können. "Der Frankenbadplatz ist der einzige Treffpunkt in der Bonner Altstadt, der für alle Menschen funktionieren kann. Die Stadt hat es seit Jahren versäumt, solche Freiräume zu schaffen", so einer der Kommentare auf ga.de.

Außerdem gebe es Verantwortungsbewusste in der "Horde von Besoffenen", die sich seit Längerem für größere Mülltonnen und öffentliche Toiletten einsetzen. Doch die Stadt fühle sich nicht zuständig. "Es könnte viel besser laufen, wenn sich alle Beteiligten auf Augenhöhe begegnen würden." Dafür müssten Anwohner und Politiker ansprechbar sein.

Viele Leser plädieren für mehr Rücksicht und Toleranz. "Natürlich ist es da abends laut, aber so was weiß man doch", schreibt "Titan" aus der Maxstraße und hält die Nachbarn für "spießig". "Anwohner und Feiernde sollten sich nicht allzu sehr entzweien", meint "Jost". Denn sollte das Schwimmbad einmal verschwinden und die Bagger anrollen, gebe es anderen Lärm: durch Liefer- und Kundenverkehr bei neuen Geschäften. "Spätestens dann müssen Anwohner und Nutzer des Platzes auf einer Seite stehen gegen die Bebauung!"

Ein Anlieger bestätigte gestern die lauten Sommerpartys. Einmal habe jemand mit 200 Leuten Geburtstag gefeiert. Er denkt, dass es ruhiger würde, wenn die Kioske nicht mehr bis früh morgens kaltes, günstiges Bier verkaufen dürften. "Eine Gruppe machte einmal eine Kiosktour. Die feierten den Abschluss zu 140 auf dem Frankenbadvorplatz", so der 42-Jährige. Das Problem: "Jeder sieht sich als Einzelfall und denkt nicht an die Partys gestern oder morgen."

"Ein normaler Mensch kann auch Spaß haben und Lebensfreude empfinden, ohne dass er sich mit Alkohol und Lärm betäubt und seine Mitmenschen mit Verachtung behandelt", postet "TKM". Ein anderer schreibt, dass er die Anwohner verstehen kann, die ihre Ruhe haben wollen: "Besoffene saufen und johlen und finden dann kein Ende." Wenn sie dann noch drohen, "ist das widerlich".

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