Kinderschutzbund Bonn Umzug in die Nordstadt - Neue Räume, kürzere Wege

BONN · Freundliches Weiß mit bunten Kinderbildern, das ist der erste Eindruck, wenn man die neuen Räumlichkeiten des Bonner Kinderschutzbundes betritt. Büros, Beratungszimmer und ein Raum, in dem Kinder spielen können: All das ist jetzt in der Irmintrudisstraße 1c zu finden, in die das Team kürzlich eingezogen ist.

 Altes Team in neuen Räumen: Die Mitarbeiter der Bonner Gruppe des Kinderschutzbundes haben mit dem Standort in der Altstadt mehr Möglichkeiten.

Altes Team in neuen Räumen: Die Mitarbeiter der Bonner Gruppe des Kinderschutzbundes haben mit dem Standort in der Altstadt mehr Möglichkeiten.

Foto: Stefan Knopp

Dort werde sich jetzt die Arbeit verändern, sagte der Vorsitzende Richard Schwarze gestern bei der offiziellen Einweihung: Die Wege seien jetzt kürzer, und am neuen Standort kämen Jugendliche auch eher mal vorbei.

Bislang war die Geschäftsstelle in der Beethovenstraße untergebracht. "Dort hatten wir aber zeitliche Beschränkungen, weil wir mitten in einem Wohngebiet waren", so Schwarze. Jetzt ist man in einer ehemaligen Arztpraxis untergebracht, zusammen mit dem Pressenetzwerk für Jugendthemen (PNJ), das man auch schon in der Weststadt beherbergt hatte.

Neben der reinen Verwaltung - "Wir haben eine Buchführung wie ein mittelständisches Unternehmen", so der Vorsitzende - geht es der Bonner Gruppe des Kinderschutzbund um Lobby- und Projektarbeit. "Wir wollen das Recht der Kinder auf Vater und Mutter durchsetzen." Mit anderen Worten, den Kindern soll eine Plattform gegeben werden, vor allem im Scheidungsfall. Sorgerechtsstreitigkeiten sollen nicht über ihre Köpfe hinweg ausgetragen werden. Vielmehr soll dem Nachwuchs ermöglicht werden, Kontakt zu beiden Elternteilen zu behalten. Dafür setzt sich der Kinderschutzbund ein.

Der Bund kümmert sich weiterhin um die Vermittlung von Tagesmüttern und von Bereitschaftsbetreuung. Letzteres bedeutet, dass Familien kurzzeitig Kinder aus problembehafteten Familien aufnehmen. "Da geht es um Kurzpflege bis maximal acht Wochen", erklärte Schwarze.

Und nicht zuletzt bietet das Team Einzelfallbetreuung an, das bedeutet Kompetenzförderung für Kinder im Grundschulalter. Kinder sollen unter anderem in der Persönlichkeitsbildung unterstützt werden, sagte Geschäftsführer Frank Schallenberg. Die Bedarfsmeldung dafür komme meist von Eltern oder Schulen, wenn Kinder auffällige Probleme mit dem Schulleben haben. "Hier können wir Kinder anders kennenlernen als in der Schule", so Schallenberg.

Für die Einweihung hatte man sich mit dem Weltkindertag den denkbar passendsten Termin ausgesucht. Zur Feier kam auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, der sich durch die Räume führen ließ und dem Kinderschutzbund für die Arbeit am neuen Standort alles Gute wünschte.

Informationen auf www.kinderschutzbund-bonn.de.

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