Gewalttätige Auseinandersetzung Polizei ermittelt nach Messerattacke

Bonn · Zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Bewohnern einer städtischen Flüchtlingsunterkunft in der Friedrich-Wöhler-Straße in Auerberg kam es in der Nacht zum Samstag. Dabei wurde der Polizei zufolge ein 26-jähriger Mann verletzt.

 Bei einer Auseinandersetzung in einer Bonner Flüchtlingsunterkunft ist ein Mann verletzt worden.

Bei einer Auseinandersetzung in einer Bonner Flüchtlingsunterkunft ist ein Mann verletzt worden.

Foto: Jens Kleinert

Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Dort sollte er stationär behandelt werden, der Verletzte habe das Krankenhaus jedoch nach ambulanter Versorgung seiner Wunden wieder verlassen. Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei schwelte bereits seit geraumer Zeit ein Streit zwischen dem 26-Jährigen und einem 50 Jahre alten Mitbewohner.

Der Hintergrund dafür ist nach wie vor nicht klar. Möglicherweise hätten unterschiedliche kulturelle oder ethnische Abstammungen der beteiligten Männer eine Rolle gespielt, hieß es. Auch könne die beengte Unterbringung der beiden Flüchtlinge eine Rolle im Streit gespielt haben.

Gegen 2.34 Uhr wurde die Polizei alarmiert – ob von anderen Heimbewohnern oder dem Sicherheitsdienst des Flüchtlingsheimes, ließ sich zunächst nicht klären. Der Streit zwischen den beiden Heimbewohnern war zu dem Zeitpunkt bereits eskaliert: Der ältere Mann hatte zu einem Messer gegriffen – vermutlich handelte es sich laut Polizei um ein Küchenmesser – und den jüngeren Kontrahenten damit verletzt. Lebensgefahr habe bei dem Verletzten jedoch nicht bestanden.

Festgenommen wurde unmittelbar nach der Tat laut Polizei noch niemand. Obwohl oder gerade weil der Polizei ein konkreter namentlicher Hinweis auf einen Tatverdächtigen vorliege, habe man auf eine nächtliche Durchsuchung der Unterkunft verzichtet. Weil die Polizisten „nur“ von einer „gefährlichen Körperverletzung“ und nicht von einer versuchten Tötung ausgingen, wäre diese Maßnahme unverhältnismäßig gewesen, so ein Beamter. Die Ermittlungen zum Tathergang halten weiter an.

Erst in diesem Herbst hatte die Stadt Bonn das ehemalige Firmengebäude an der Friedrich-Wöhler-Straße in Auerberg neben einem einstigen Bürogebäude am Chlodwigplatz zur Unterbringung von insgesamt 230 Flüchtlingen angemietet. Auch ein leerstehendes Wohnheim auf dem LVR-Gelände an der Graurheindorfer Straße wurde in eine Notunterkunft umgewandelt.

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