Außengastronomie in Bonn Stadt warnt vor Helmut Kolligs Idee

BONN · Zufrieden darf Helmut Kollig (SPD) sich wähnen: Seine Idee, in der engen Bonner Altstadt den Wünschen der Wirte nach mehr Außengastronomie nachzukommen, indem auf einige wenige Parkplätze verzichtet wird, um testweise Tische und Stühle hinzustellen, finden auch seine Kollegen der anderen Fraktionen durchaus interessant.

Bedenken gegen die Idee des Bezirksbürgermeisters kamen denn auch eher von der Stadtverwaltung. "Wir fürchten, wenn nur einige wenige Wirte in den Genuss dieser Regelung kommen, dass wir vor dem Verwaltungsgericht landen", sagte Axel Reis vom Straßenverkehrsamt. "Außerdem machen wir damit ein Fass auf, weil wir auch Erwartungen in anderen Stadtteilen wecken, die dort Parkplätze für die Außengastronomie nutzen wollen."

Voraussetzung für Kolligs Idee: Die Umsetzung müsse gerichtsfest sein, auch für das gesamte Bonner Stadtgebiet. "Wir denken, dass eine Beschränkung dieses Modellprojekts nur für die Nordstadt rechtlich nicht haltbar ist", gab Reis zu bedenken. Kollig entgegnete, ihm schwebten nur Betriebe vor, die noch überhaupt keine Außengastronomie hätten. "Wer schon eine hat, soll keine Genehmigung bekommen." Denn er wolle eine Gleichbehandlung aller Wirte erreichen.

Dass diese sich nicht immer gegenseitig grün sind, machte Hartwig Lohmeyer (Grüne) deutlich: "Grundsätzlich ist das eine tolle Idee, aber es wird da Futterneid geben." Deshalb müsse man eigentlich alle Gastronomen fragen, um keinen Streit untereinander zu schüren. Trotz der Bedenken der Stadt ist das Projekt, das im nächsten Frühjahr testweise für zwei Monate starten soll, nicht vom Tisch. Die Bezirksvertretung Bonn vertagte die Entscheidung in ihre Januar-Sitzung mit der Maßgabe, die Verwaltung möge bis dahin eine praktikable Lösung vorschlagen.

Kollig hatte mit seiner Idee den Vorschlag einer Praktikantin aus dem Stadtplanungsamt aufgegriffen. Nach seiner Vorstellung kämen für einen möglichen Test das Café "Frau Holle" und die "Unsicht-Bar", beide an der Breite Straße, infrage. Dafür sollten zwei Parkplätze im Sommer wegfallen, später womöglich auch sechs. Kompensieren könne man den Verlust womöglich durch eine neue Sortierung der unterschiedlichen Arten an Parkplätzen.

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