Nach dem sogenannten "Soft Opening", als die Gäste noch mit der ein oder anderen kleinen Einschränkung leben mussten, sind nun alle Baumaßnahmen abgeschlossen. Alleine im Außenbereich müsse noch Hand angelegt werden. Dort sollen im Herbst Bäume gepflanzt werden. Im Oktober erwartet Groth die Klassifizierung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. "Wir rechnen mit zwei Sternen superior", sagt der 52-Jährige.

100 Zimmer bietet das neue Hotel im Bonner Westen, vom Einzel- bis zum Familienzimmer für fünf Personen. In den klimatisierten Räumen dominiert modernes und funktionales Design. An den Wänden prangen Karikaturen der Altkanzler, die aus der Feder des Zeichners Bubec stammen. Diese Reminiszenz an vergangene Hauptstadtzeiten verleihen dem Hotel, das ansonsten an einheitliche Gestaltungsvorgaben der Leitung der Hotelkette gebunden ist, eine eigene Note.

Offene Kleiderschränke, ein Schreibtisch, ein kleines Bad mit Dusche, Etagenbetten für die Kinder zählen zu der standardmäßigen Ausstattung der Zimmer. "Als nächstes zeige ich ihnen die Whirpool-Suite und die Rooftop-Bar", scherzt Groth. Tatsächlich gibt es im B&B Hotel keine Verwendung für überflüssigen Luxus. Auch ein Restaurant sucht man vergeblich. Dafür können Gäste kostenfrei Parken und drahtlos ins Internet gehen.

"Wir haben hier jeden Schnickschnack, also die kostenintensiven Bereiche, weggelassen und bieten genau das, was der Kunde wünscht: eine saubere, preisgünstige Unterkunft." Auch die Lage, in Nähe zum Verteiler und der Autobahn und mit guter Anbindung zum Hauptbahnhof, spiegelt diese Philosophie wider. Zur breiten Zielgruppe zählen vor allem Geschäftsleute, Wochenendtouristen und Familien auf Durchreise. Urlauber und Paare, die eher Rheinromantik suchen, dürften sich eher selten in das Haus am Rande des Gewerbegebietes Bonn West verlaufen.

"Bonn ist ein sehr lebendiger, perspektivreicher Standort", beantwortet Groth die Frage, ob die Stadt, die über ein vielfältiges Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten verfüge, überhaupt noch ein weiteres Hotel benötige. "Bonn ist eine relativ hochpreisige Stadt im Bereich des Hotelgewerbes." Für die Hotelgruppe, die eher ein Budget-Produkt anbiete, gebe der Markt etwas her. Der 52-Jährige gebürtige Kölner hat sein Fach von der Pike auf gelernt. Bereits sein Vater war Hotelier. Zuletzt baute er mit seiner Frau ein Hotel in Freudenberg/Siegerland auf, das sie zusammen zehn Jahre lang führten. Zuvor arbeitete er an wechselnden Stationen für Hotelketten in verschiedenen Ländern von Paris bis Saudi-Arabien.

Die B&B Hotels GmbH ist eine Tochter der französischen Groupe B&B Hotels. Sie hat in Deutschland 54 Häuser, die von selbstständigen Hotelmanagement-Firmen geführt werden. Das Bonner Haus leitet die KGS-Hotelbetriebs GmbH, deren Geschäftsführer Klaus Groth ist.