Sportpark Nord Landschaftsarchitekt stellt Bestandsaufnahme und Grobplanung vor

BONN · 2020 soll er also wie aus dem Ei gepellt sein - der Sportpark Nord. Das jedenfalls verspricht die Stadt Bonn. Landschaftsarchitekt Olaf Conrad stellte am Mittwochabend die Pläne im Planungsausschuss vor.

 Aus der Vogelperspektive sieht alles schön aus: Doch im Sportpark Nord und auf den dazugehörigen Plätzen besteht enormer Sanierungsbedarf, so Landschaftsarchitekt Olaf Conrad.

Aus der Vogelperspektive sieht alles schön aus: Doch im Sportpark Nord und auf den dazugehörigen Plätzen besteht enormer Sanierungsbedarf, so Landschaftsarchitekt Olaf Conrad.

Foto: Lannert

Anlass war eine Große Anfrage der SPD-Fraktion. Immerhin hatte der Hauptausschuss im Frühjahr 2011 den Beschluss "Sportpark Nord 2020" gefasst. Seitdem hatte man nichts mehr von den Plänen gehört.

Gut, die Flutlichtanlage ist schön, aber die Bestuhlung müsste erneuert, die Sportoberfläche in der Arena und die Tartanbahn müssten mal überarbeitet werden, so die Einschätzung des Fachmanns. Doch das klingt noch nach Kosmetik angesichts der langen Liste, die noch bis 2020 abgearbeitet werden müsste.

Der Rasen auf dem Platz am Mondorfer Bach bedarf der dringenden Aufwertung, dasselbe gelte für die Finnen- und die Sprinterbahn, die Beleuchtung an den Notzugängen fehle, der Belag der Werferwiese sei "mangelhaft", so Conrad. Außerdem habe die Werfereinrichtung eine ungünstige Lage. Besser wäre es, sie genau auf die andere Seite zu verlegen.

Am Rand der Wiese befinden sich verfallene Spielplätze und "Aufenthaltsbereiche", die praktisch keine Funktion mehr haben. Zudem gebe es "unübersichtliche Wege", teilweise bis zu drei Zäune, die parallel stehen. Conrad: "Das alles muss neu geordnet werden."

Neu überplant werden müsste aus Sicht des Architekten auch der Parkplatz am Lindenhof, aber auch der sogenannte VIP-Parkplatz. Dort schlägt er eine Verlegung der Bushaltestelle vor. Der vordere Platz müsste "belebbarer" gestaltet werden. So könnte dort etwa ein Angebot für Skater entstehen, schlägt Conrad vor.

Unmögliche Zustände auch auf den drei Tennenspielfeldern im Norden An der Josefshöhe, die vornehmlich dem Trainings- und Meisterschaftsspielbetrieb jugendlicher Fußballer dienen: Der Parkplatz wird verschiedentlich genutzt, die Umkleide ist in keinem guten Zustand, außerdem hat Conrad auf den drei Plätzen "metertiefe" Absackungen festgestellt. Nichts neues auf dem Gelände, das mal eine Mülldeponie war.

"Hier besteht dringender Handlungsbedarf", so der Landschaftsarchitekt. Klar, es besteht der Wunsch, dort einen Kunstrasenplatz anzulegen, andererseits sei das ganze Gelände so schlecht erhalten beziehungsweise gepflegt, dass sich die Nutzer aufgrund der teilweise zugewachsenen Wege nicht sicher fühlten, berichtete Conrad.

Der Landschaftsarchitekt schlägt vor, das gesamte Areal neu zu ordnen - und damit auch endlich die Fläche des Platzes 3 nutzbar zu machen, der wegen der Nähe zur Wohnbebauung und Lärmbeschwerden gesperrt ist: Durch eine geschickte 90-Grad-Drehung der Plätze 1 und 2 sei das möglich. Dann würden diese übereinander geordnet sein, zur Wohnbebauung hin, so Conrad, würde er den Platz für die Bogenschützen ansiedeln, von denen ja keine Lärmbelästigung ausgehen würde.

Den Streifen zur Autobahn hin würde er von den Sträuchern befreien - die alten Bäume würden natürlich erhalten bleiben - und ein Wegenetz anlegen, so dass dort eine Parkqualität entstehen würde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort