"Abra Palabra" Kinder räumten beim 10. Geschichtenwettbewerb ab

BONN · John hatte alles mitgebracht, um bei seinem Freund Sahin zu übernachten: iPhone, Taschenlampe und ein Bilderbuch. Als sie von zu Hause ausbüxen, finden sie eine Schatzkarte, die zur geheimen Stadt in Köln führt. Dort stoßen die beiden tatsächlich auf verborgene Reichtümer - und kaufen sich ein Samsung Galaxy S4.

 Den Sonderpreis des Landesmuseums an Sahin Fatollah übergaben Ulrike Tscherner-Bertoldi, Severin Schauff vom LVR-Museum und Lene Pampolha (von links).

Den Sonderpreis des Landesmuseums an Sahin Fatollah übergaben Ulrike Tscherner-Bertoldi, Severin Schauff vom LVR-Museum und Lene Pampolha (von links).

Foto: Nicolas Ottersbach

Für seine Geschichte "Das gruselige Gespenst" bekam der Viertklässler Sahin Fatollah einen Sonderpreis verliehen. "Weil die Gespräche unter den beiden Freunden lebendig und wirklichkeitsnah sind", sagt Anne Jüssen vom Verband Deutscher Schriftsteller. Sie war Jurymitglied des Geschichtenwettbewerbs Abra Palabra, der gestern im Landesmuseum Bonn zu Ende ging. "Mit Empathie und jungenhafter Sprache gibt der Verfasser Einblick in eine alltägliche Begegnung", so Jüssen.

Bereits zum zehnten Mal wurden am Freitag beim Wettbewerb "Abra Palabra" Erzählungen prämiert. In diesem Jahr schickten 37 Schulklassen aus Bonn und 18 Klassen von Deutschen Schulen im Ausland insgesamt 55 Geschichten ein. "Als wir begonnen haben, waren es gerade mal 18", sagt Ulrike Tscherner-Bertoldi vom Kinderatelier des Frauenmuseums Bonn. Mit Lene Pampolha organisiert sie den Wettbewerb, der immer während des rheinischen Lesefestes Käpt'n Book läuft. "Die Idee dahinter war, die Kinder nicht nur zum Lesen, sondern auch frühzeitig zum Schreiben zu motivieren", sagt Tscherner-Bertoldi.

Das funktioniere am besten durch einen Wettbewerb, bei dem es Gewinne gebe. Dieses Jahr bekamen die Erstplatzierten aus der Klasse 4a der Waldschule für ihre "Zauberhafte Reise" Theaterkarten der Jungen Theatergemeinde. Der zweite Platz ging an die 4a der Donatusschule mit der "Rettung der Frühlingsknospe". Platz 3 belegte die vierte Klasse der Bonn International School mit der Geschichte "Ein spannendes Abenteuer". "Die Preise sind immer so ausgesucht, dass die gesamte Klasse der Autoren daran teilnehmen kann, wie ein Kinobesuch im Woki oder ein Workshop im Kinderatelier", sagt Lene Pampolha. Meist sei es sogar so, dass ganze Klassen an den Geschichten mitarbeiteten. "Einer erstellt das Gerüst, die anderen sammeln Ideen und verbessern sie immer wieder", sagt Tscherner-Bertoldi.

So war es auch bei der "Rettung der Frühlingsknospe". Alle Klassen bekommen ein knapp 170 Seiten dickes Buch geschenkt, in dem jede Geschichte abgedruckt ist. Nachdem in diesem Jahr Geschichten "Aus dem Land der Kinder" gefragt waren, wollen Pampolha und Tscherner-Bertoldi den Wettbewerb im nächsten Jahr lustiger machen. "Dann könnte es um Komödien gehen."

Das Buch zum Wettbewerb "Abra Palabra" gibt es für sieben Euro im Frauenmuseum.

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