Sportpark Nord Beide Schwimmbecken sind jetzt fertig

BONN · Schwimmt man in einem neuen Becken eigentlich besser? Wie auch immer die Badegäste der wieder eröffneten Schwimmhalle im Sportpark Nord diese Frage beantworten, für Dietmar Kalsen, Vize-Vorsitzender der Schwimm- und Sportfreunde (SSF), zählt in erster Linie etwas anderes.

 In neuem Glanz und mit neuem Becken präsentiert sich die Schwimmhalle im Sportpark Nord. Die 50-Meter-Bahnen bieten beste Bedingungen für den Spitzen- und Breitensport.

In neuem Glanz und mit neuem Becken präsentiert sich die Schwimmhalle im Sportpark Nord. Die 50-Meter-Bahnen bieten beste Bedingungen für den Spitzen- und Breitensport.

Foto: Barbara Frommann

"Wir müssen uns jetzt keine Sorgen mehr machen, ob morgens das Wasser noch drin ist." Damit beschreibt Kalsen gut die Befürchtungen von früher, als im Sportpark Nord ein marodes Becken existierte, das von Jahr zu Jahr neu geflickt werden musste. Die SSF-Mitglieder gehören nun aber zu den Nutznießern des Investments, das Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch gestern der Presse vorstellte.

Das 40 Jahre alte Alu-Becken habe nur noch die Wandstärke von Pergamentpapier gehabt, weshalb man sich gegen die Sanierung und für einen Neubau entschieden habe, erklärte der OB bei einem Ortstermin im Bad. Das sei ein Abwägungsprozess gewesen.

Im Ergebnis sei die gewählte Variante nun 100.000 Euro preiswerter gekommen als geplant. Und auch der Zeitrahmen habe vom städtischen Gebäudemanagement und Planer Peter Fischbach mehr als eingehalten werden können. "Ich danke allen für die Geduld, auch den Nutzern, die in dieser Zeit woanders schwimmen gegangen sind", sagte Nimptsch.

Ob die neuen Becken schon der Start zu einer Neustrukturierung des Bonner Bäderwesens sind, wie Sportdezernent Martin Schumacher beiläufig meinte, sei dahingestellt. Aber das Bad bietet nun wieder einen Normalbetrieb an oder wie es Nimptsch formulierte: "Das ist ein ganz vorzügliches Angebot für den Spitzen- und Breitensport."

Gleichwohl ist bei den SSF noch keine allgemeine Heiterkeit ausgebrochen, denn der Badvertrag mit der Stadt ist von dieser aufgekündigt worden, warf Kalsen ein. "Wir haben bis heute nichts gehört von der Stadt, aber es gibt eine Einladung zu einem Gespräch am kommenden Montag", sagte der SSF-Vize. Nimptsch nutzte das prompt zu einer Antwort und meinte: "So wie ein Alu-Becken müssen auch Verträge mal überarbeitet werden." Und Sportamtsleiter Martin Herkt ergänzte: Es gehe auch um eine mögliche Übernahme der Beueler Bütt und eine Ausweitung des Schul- und Vereinsschwimmens.

Dennoch drückt die SSF auch die Forderung der Stadt nach mehr Geld. Laut bisherigem Badvertrag trägt der Verein die Personal- und laufenden Betriebskosten (300.000 Euro), die Stadt ihrerseits bezahlt die Energiekosten von 400.000 Euro, was einen 40-prozentigen Kostendeckungsgrad für diese bedeutet.

Diesen Wert erreiche kein anderes Bad, argumentieren die SSF, die nach dem neuen Badvertrag trotzdem weitere 250.000 Euro pro Jahr beisteuern sollen. Dies bedeute, so der Verein bei anderer Gelegenheit: Die Stadt amortisiere ihren Eigenanteil am Neubau der Becken in sieben Jahren- auf Kosten der SSF.

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