Baustelle auf der A565 330 Spannglieder sollen Brücke stärken

BONN · Noch ist von den seit Montag laufenden Bauarbeiten auf dem Tausendfüßler nicht viel zu sehen. "Zurzeit sind dort noch die Vermessungstechniker unterwegs", sagte am Dienstag Herbert von Heel.

Für den Ingenieur, der im Auftrag des Landesbetriebs Straßen NRW die Aufsicht über die Arbeiten zur Verstärkung der Spannbetonbrücke der Autobahn 565 zwischen Endenich und Bonn-Nord übernommen hat, zählt die Baustelle zu einer der schwierigsten und anspruchsvollsten im ganzen Land. Dass es am Dienstagmittag genau in diesem Abschnitt wieder zu Stau kam, hatte indes noch nichts mit seiner Baustelle zu tun. Ein Fahrzeug war in Höhe Tannenbusch liegengeblieben.

"Wir müssen auf engstem Raum 330 Spannglieder von oben durch die Fahrbahn bohren", erklärte von Heel das Verfahren. Bei den Spanngliedern handelt es sich um zwei Meter lange Schrauben, die oben und unten mit Muttern versehen und unterhalb der Brücke zudem mit U-Trägern aus Stahl verbunden werden, die den Beton verstärken. "Damit wird gewährleistet, dass die Brücke auch noch in den nächsten Jahren dem Schwerlastverkehr Stand halten kann", erläuterte von Heel.

Doch bevor die Bohrer angesetzt werden können, müssen der Asphalt weggefräst und die vorhandenen, waagerecht liegenden Spannglieder geortet werden. Dabei ist Fingerspitzengefühl angesagt, damit die Stahlbewehrung im Beton nicht beschädigt wird. "Man hätte die Standsicherheit auch mit Stützen verbessern können", sagte der Ingenieur, aber dies sei die elegantere Methode.

1,5 Millionen Euro kostet die Sanierung dem Landesbetrieb zufolge. Eine Investition in ein Provisorium: In etwa zehn Jahren soll der 1959 errichtete Tausendfüßler abgerissen und neu gebaut werden. In den nächsten 50 Tagen wird im Abschnitt zwischen Bonn-Nord und Tannenbusch gearbeitet.

Anschließend wird die Baustelle bis zur Autobahnausfahrt Endenich ausgeweitet. Während der fünfmonatigen Bauphase gilt im Baustellenbereich nur noch Tempo 60 und ein Überholverbot. "Wenn sich alle Autofahrer daran halten, dann fließt der Verkehr", ist Ingenieur von Heel überzeugt.

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