Ausstellung "Augen der Teilchenphysik" Mit Detektor zu den Ursprüngen des Universums

BONN · Wie funktionieren Teilchendetektoren? Wie setzen Physiker sie ein, um grundlegende Fragen zum Ursprung des Universums und zum Aufbau der Materie zu beantworten?

 Die Kuratoren Thomas Becker und Barbara Valeriani-Kaminski haben ein sehr komplexes Thema anschaulich umgesetzt.

Die Kuratoren Thomas Becker und Barbara Valeriani-Kaminski haben ein sehr komplexes Thema anschaulich umgesetzt.

Foto: barbara frommann

Diese und noch weitere Fragen rund um die komplizierte Technik der Teilchendetektoren beantwortet seit Donnerstag die neue Ausstellung "Detektoren: Die Augen der Teilchenphysik" im Bonner Universitätsmuseum.

Dem Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik und dem Physikalischen Institut der Uni Bonn ist es gelungen, interessierten Laien auf einfache, anschauliche Art spannende Einblicke in die Arbeit der Bonner Physiker unter anderem am Genfer Forschungszentrum Cern und am Bonner Teilchenbeschleuniger Elsa zu gewähren.

"Zum ersten Mal haben wir in unserem Museum eine Ausstellung einer naturwissenschaftlichen Fakultät zu Gast und widmen uns mit dieser einem aktuellen Thema. Das freut mich besonders. Wir wollen kein rein historisches Museum sein und schlagen deshalb erstmals eine Brücke in die Gegenwart", freute sich Museumsleiter Thomas Becker, der zusammen mit Barbara Valeriani-Kaminski als Kuratoren der Ausstellung verantwortlich zeichnen.

"Die Bonner Physik hat zwei Besonderheiten: Sie gehört auf der einen Seite zur absoluten Weltspitze aber auf der anderen Seite tritt sie auch immer wieder mit Nicht-Physikern in Kontakt - und das zeichnet sie aus", sagte Reinhardt Lutz, Kanzler der Uni Bonn.

Kaum hat der Besucher die Ausstellung betreten, fällt ihm ein großes Modell aus Lego-Bausteinen auf, welches den Atlas-Detektor darstellt. Das Atlas-Experiment am Large Hadron Collider ist eines der größten Experimente der Teilchenphysik - 2012 wurde es wegen der Entdeckung des Higgs-Teilchen weltweit bekannt. Das Besondere: An der Entwicklung und am Bau des Atlas-Experimentes waren Bonner Forscher maßgeblich beteiligt.

"Es ist eine wirklich sehr schöne Ausstellung geworden! Ich hoffe, dass sie die Faszination der Physik weitergeben kann", erklärte Professor Ulf Meißner, Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Neben dem Atlas-Experiment widmet sich die Ausstellung auch dem und dem Crystel-Barrel-Experiment an der Elektronen-Stretcher-Anlage der Uni Bonn. Die Detektoren dieser Experimente werden anhand von Originalteilen vorgestellt und ihre Funktionsweise erklärt.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Vorträge, die jeweils donnerstags ab 19 Uhr im Universitätsmuseum stattfinden. Am Donnerstag, 30. April, macht Mikolaj Borzyskowski vom Argelander-Institut für Astronomie mit seinem Vortrag "Unser Universum - Das größte Labor der Welt" den Anfang. mmv

Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 28. Juni, im Bonner Universitätsmuseum, Regina-Pacis-Weg 1, mittwochs bis sonntags von 11 Uhr bis 16.30 Uhr, zu sehen. Der Eintritt kostet 2,50 /1,50 Euro. Weitere Informationen auf www.universitaetsmuseum.uni-bonn.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort