Musikstück von Prokofjew "Peter und der Wolf" auf der Orgel

LESSENICH · "Peter und der Wolf" ist eines der beliebtesten Musikstücke für Kinder. Und auch auf der Orgel gespielt, kommt es gut bei Kindern an. Diese Erfahrung machten jetzt der Organist der St. Laurentiuskirche, Josef Weber, und Gemeindereferent Andreas Garstka.

 Auf der Empore erklärt Josef Weber den Kindern die Orgel der Laurentiuskirche.

Auf der Empore erklärt Josef Weber den Kindern die Orgel der Laurentiuskirche.

Foto: Müller

Eine gute halbe Stunde dauerte die Vorstellung von "Peter und der Wolf" in der Kirche. Das musikalische Märchen von Sergei Prokofjew, für Orchester und einen Sprecher geschrieben, wurde ursprünglich 1936 zur Zeit der Stalinherrschaft am Moskauer Zentralen Kindertheater uraufgeführt. Kirchenmusiker Weber spielte die umgeschriebene Fassung von Heinrich Grimm für Orgel aus dem Jahre 2003 stimmgewaltig auf der Klaisorgel. "So wendige Tonfolgen habe ich nicht von der sperrigen Orgel erwartet", meinte ein Vater aus dem Publikum später.

Sprecher war der Gemeindereferent Andreas Garstka. Zu Beginn gab er zunächst eine kleine Einführung für die Grundschulkinder, die mit ihren Eltern im Kirchenraum saßen, und über dem steinernen Ambo lümmelte ein kleiner Stofftierwolf mit Blick ins Publikum. "Kirche wird dadurch für die Kinder anders erfahrbar", meinte Andreas Garstka. Die Kinder konnten zunächst raten, welches Tier Weber oben auf der Orgel spielte. Fix ordneten sie die Töne und bekannten Melodien den Tieren und Menschen aus "Peter und der Wolf" zu. Die gefährlich klingenden Töne wiesen eindeutig auf den Wolf hin. Platschige Töne wiesen auf die im Teich schwimmende kurzbeinige Ente hin, die der Wolf in der Geschichte einige Zeit später mit einem Happs komplett verschluckt.

Die bekannte Hauptmelodie, die Peter zugeordnet ist, kannten alle Kinder, und toll fanden sie, wie die wendige Katze schnell den Baum hochklettert, musikalisch mit leichten schnellen Tönen ausgedrückt.

"Eine Hütte voller Experten", lobte Andreas Garstka. In einem Sessel vorne in der Kirche saß er und erzählte dem Publikum mit der musikalischen Begleitung von Josef Weber die Geschichte und wie der Wolf am Schluss von Peter und den Jägern gefangen und in den Zoo gebracht wird.

Manche Kinder sangen während der Vorstellung leise mit, andere lauschten staunend mit weit offenem Mund, wieder andere wippten im Takt mit. Der Vogel stand mit seiner hohen, flott gespielten, frohen Wiedererkennungsmelodie beim Kinderorgelkonzert in St. Laurentius in der Beliebtheitsskala beim jungen Publikum an erster Stelle. Die Katze stand an zweiter Stelle, und nur ein Mädchen favorisierte den gefährlichen Wolf, musikalisch bei Prokofjew mit düsteren schweren, manchmal beängstigend tumultartigen Tonfolgen thematisiert.

Das Staunen wurde dann noch größer, als die Kinder nach Ende der Vorstellung Josef Weber oben auf der Empore bei seiner Orgel besuchten. Der Kirchenmusiker erklärte ihnen dort das riesige Instrument.

Die nächste Vorstellung von "Peter und der Wolf" findet am 23. August in Buschdorf um 16.30 Uhr in St. Aegidius statt.

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