Lessenich Biologische Station demonstriert das Scheren von Schafen

LESSENICH · Hautnah bei einer Schafschur dabei zu sein, ermöglichte die Biologische Station am Samstag im Pfarrgarten von Sankt Laurentius rund 20 Besuchern.

Naturpädagogin Lisa Schäfer hatte dafür 14 Schafe von einer Wiese in Meßdorf nach Lessenich geholt. "Sie haben freie Auswahl", verkündete sie, schlug jedoch vor, das Abnehmen der Wolle an einem der älteren Tiere zu demonstrieren und die sechs Lämmer unter den 14 Schafen außen vor zu lassen. "Denn die Wolle muss mindestens einmal über den Winter gehen."

Somit fiel die Auswahl auf die dreijährige Carlotta. Mit einer Handschere machte sich Lisa Schäfer an die Arbeit. Das Werkzeug habe den Vorteil, dass es nicht ganz so kurz schneidet: "Manche Schafe bekommen einen Sonnenbrand, wenn sie ganz kahl geschoren sind", sagte sie.

Viele Eltern waren mit ihren Kindern gekommen. "Die Nähe zur Natur und zum Tier beeindruckt mich sehr", sagte Meike Flammersfeld, die mit ihrem neunjährigen Sohn Silvan da war. Und der war sehr neugierig, wie sich das Schaf und die frisch geschorene Wolle wohl anfühlen.

Ob den Schafen das Abnehmen des Fells weh tut und ob sie Angst davor haben, fragten einige Kinder. Schäfer beruhigte sie: "Erst ist ein wenig Aufregung da, dass die Wolle runterkommt, dann freuen die sich und merken, dass es ihnen guttut, weil ihnen dann nicht mehr so warm ist."

Während der Schur blieben die übrigen Schafe ganz entspannt. "Die Rückenpartie geht gut. Es gibt aber auch ein paar Stellen, die sind schwieriger zu schneiden", sagte Schäfer während der Arbeit. Das Scheren um den Bauch herum mochte das Schaf Carlotta nämlich gar nicht.

Nach einer guten halben Stunde war das Schaf kahl geschoren. Mit Streicheleinheiten wurde es für seine Ausdauer belohnt, bevor Schäfer es laufen ließ - ein Moment, über den sich alle Schafe immer sehr freuen: "Die jungen Tiere machen dann Bocksprünge."

Wenn das Schaf zu seinen Lämmern läuft, erlebt es aber oft eine böse Überraschung: "Viele Mütter und Lämmer erkennen sich nicht wieder, weil sie anders riechen und anders aussehen", so Schäfer. Nach der Schafschur wurde die Wolle mit Wäschestampfern gewaschen und zum Trocknen im Garten aufgehängt. Beim nächsten Treffen im Herbst stehen dann Zupfen, Kardieren und Filzen an.

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