Meßdorfer Feld Äcker und Wiesen langfristig gesichert

LESSENICH/MESSDORF · Das Meßdorfer Feld als "grüne Lunge" und Naherholungsgebiet wird in seiner jetzigen Ausdehnung auch noch den kommenden Generationen erhalten bleiben. Das ist die Konsequenz, wenn der Flächennutzungsplan jetzt geändert wird und mehrere bisher noch als Bauflächen festgelegte Gebiete formal als das festgeschrieben werden, was sie in der Praxis längst sind - Flächen für die Landwirtschaft.

Die Änderung steht jetzt in den Ratsgremien zur Beschlussfassung an, das letzte Wort hat der Stadtrat am 4. Oktober. Es war im Sommer 2005, als die damalige Mehrheit im Stadtrat (SPD/Grüne) der Stadtverwaltung einen klaren Auftrag erteilte: Man beschloss, das Meßdorfer Feld nicht weiter zu bebauen und dementsprechend auch den Nutzungsplan zu ändern, um das gesamte Gebiet als landwirtschaftliche Nutzfläche darzustellen. Seitdem herrschte erst mal Ruhe.

Jetzt, sieben Jahre später, präsentiert die Stadtverwaltung dem Rat und der dort vertretenen CDU/Grünen-Mehrheit das Ergebnis ihres Bemühens: Es sollen 23 Hektar der bisher als Baufläche dargestellten in Freiflächen geändert werden, darunter der Randstreifen entlang des Hermann-Wandersleb-Rings, das Areal hinter dem Sportplatz des Helmholtz-Gymnasiums sowie westlich des Babette-Koch-Weges (Verlängerung der Effertzstraße). Auf letzterer Fläche waren Sonderbauten für die Universität geplant gewesen, was dann - trotz des eingelegten Protests der Hochschule - künftig nicht mehr möglich sein soll.

Die Grünen haben die aus ihrer Sicht überfällige Änderung des Flächennutzungsplans begrüßt. Damit könne der Plan, das Gebiet in den kommenden Jahren zu einer "grünen Lunge" zu entwickeln, auf den Weg gebracht werden. "Mit der Änderung werden nun 23 Hektar bisher noch als Baufläche dargestellte Flächen in Freiflächen für die Landwirtschaft umgewidmet und dadurch dauerhaft gesichert", erklärten die Grünen-Umweltsprecherin Brigitta Poppe und Rolf Beu, Vorsitzender des Planungsausschuss.

"Das Meßdorfer Feld bleibt damit als eines der letzten großen landwirtschaftlich genutzten Flächen im Stadtgebiet auch als Naherholungsgebiet für die umliegenden Ortsteile langfristig erhalten." Dennoch gehen für die Grünen nicht alle Wünsche in Erfüllung.

Das Gebiet östlich des Babette-Koch-Weges (hinter dem Max-Planck-Institut) soll weiter Uni-Sonderbaufläche mit vorhandenem Baurecht bleiben.

Das Meßdorfer Feld:
Das Meßdorfer Feld als größte zusammenhängende Freifläche in Bonn mit einer Größe von 150 bis 170 Hektar, je nach Grenzziehung, wird seit dem Mittelalter landwirtschaftlich genutzt. Es dient auch als Naherholungsgebiet, wird von den Gleisen der Regionalbahn 23 durchschnitten und von mehreren Wirtschafts-, Rad- und Fußwegen durchquert. Im Westen fließt der Dransdorfer Bach. In den Flächenplanungen waren Teile dieses Landschaftsschutzgebietes aber immer noch als Bauflächen ausgewiesen. Das zwölf Hektar große Gebiet Am Bruch (im Volksmund "Lorth-Zipfel" genannt), um das es in der Vergangenheit immer Streit gab, gehört per Definition nicht mehr zum Meßdorfer Feld. Der erste Bauabschnitt der Wohnbebauung ist dort seit 2011 fertig, der zweite Bauabschnitt bis zum Lessenicher Sportplatz wird von der CDU/Grünen-Koalition auf Wunsch der Grünen in dieser Wahlperiode nicht weiter verfolgt.

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