Aldi-Ansiedlung in Kessenich Kleingärtner fühlen sich eingekesselt

KESSENICH · Eine abgesagte Bürgerversammlung, ein neuer Standort für die Ansiedlung von Aldi und die damit verbundenen Sorgen von Kleingärtnern, dass sie ihr Kleinod aufgeben müssen.

Das alles sind Gründe, warum der CDU-Ortsverband Dottendorf-Gronau-Kessenich für Dienstagabend zu einem Nachbarschaftstreffen am Bahnübergang Rheinweg eingeladen hatte. Groß war das Interesse allerdings nicht, es kamen eine Handvoll Anwohner.

Wie berichtet, gibt es nun Ideen, dass der Discounter samt Wohnungen statt auf die Südseite des Rheinwegs, wo auch der Bahnhaltepunkt gebaut werden soll, auf die Nordseite kommt - hinter das leer stehende einzelne Haus. Dafür müssten einige Gärten weichen. Andere können vielleicht bleiben, würden aber von Bebauung eingekesselt. Denn weiter nördlich an der Bahn wird ja das Immobilienunternehmen Garbe auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Reuterbrücke ein neues Wohnquartier bauen.

So ist Gerda Stellmach ihr Garten mit Wiese, Bäumen, Himbeeren, Zwetschgen und Gemüse lieber als neue Häuser. "Die kommen immer näher, von links und von rechts", sagte sie bei der CDU. "Wir haben in Kessenich genug Discounter", meinte ein anderer. "Ja, wir werden in Kessenich nicht verhungern", sagte der Ortsverbandsvorsitzende und Bezirksverordnete David Lutz. Alles sei noch am Anfang, es gebe noch keinen Bebauungsplan, sagte der frühere Bezirksverordnete Arno Hospes.

"Es wird nichts zu Ende gedacht", richtete er seine Kritik an die Stadt. Die wolle sich nun mit den Kleingärtnern unterhalten, hat Lutz erfahren. Bauunternehmer Jürgen Heisig, der südlich des Rheinwegs ein Grundstück an der Bahn gepachtet hat, findet, dass der Discounter ruhig dahin könnte. Überhaupt biete das ganze Gelände an den Schienen "einen furchtbaren Anblick. Wir wollen eine vernünftige Bebauung und den Bahnhaltepunkt."

Angesprochen wurde auch die seit langem gewünschte Unterführung an der Ollenhauerstraße, die es möglich macht, die gefährlichen Bahnübergänge - so auch am Rheinweg - zu schließen. "Zehn Jahre sind realistisch", so Hospes zum Zeitpunkt der Umsetzung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort