Wahlen im Kessenicher Ortsausschuss Keine Brennpunkte und doch Sorgen

KESSENICH · Angenehme Wohngegend, gute Nahversorgungslage, lebendige Kirchengemeinden: In Kessenich lebt es sich gut.

 Wilfried Becker (von links), Elfriede Brach-Stein und Adolf Vollberg nehmen ihr Kessenich unter die Lupe.

Wilfried Becker (von links), Elfriede Brach-Stein und Adolf Vollberg nehmen ihr Kessenich unter die Lupe.

Foto: Knopp

Brennpunkte oder Probleme gebe es nicht, resümiert Wilfried Becker vom Vorstand des Ortsausschusses. Der Stadtteil sei besonders bei jungen Familien beliebt, meint die Vorsitzende Elfriede Brach-Stein. Diese positive Stimmung müsste sich doch auch auf die Ortsvereine niederschlagen - aber die meisten haben laut stellvertretendem Vorsitzenden Adolf Vollberg das gleiche Problem mit sinkenden Mitgliederzahlen wie in anderen Stadtteilen.

Die drei Ur-Kessenicher werfen vor der Vorstandsneuwahl am morgigen Abend einen Blick auf die aktuelle Situation im Ort. Die Vereine unter dem Dach des Ortsausschusses würden die sinkende Bereitschaft zu Mitgliedschaft und Engagement spüren - mit Ausnahme der Sportvereine, so Vollberg. "Die haben allerdings das Problem, dass alle Mannschaften am Tabellenende stehen."

So richtig gut präsentieren können sich die Vereine in Kessenich nicht, bemängelt das Trio. Denn ein adäquater Veranstaltungsraum fehle. "Wir haben zwar die Turnhalle in der Nikolausschule", sagt Brach-Stein. Dass die als Mehrzweckhalle genutzt werden könne, habe ihr Vorgänger Bruno Unkel erreicht. "Aber die Stadt macht uns viele Auflagen." Der Boden müsse abgedeckt werden, es gebe strenge Regeln für den Getränkeausschank und vieles mehr. Für sie ist die Turnhalle als Veranstaltungssaal kaum geeignet.

Brach-Stein beklagt, dass der Ortsausschuss sich um Absperrungen für die Kirchwiese, zum Beispiel fürs Maiansingen und die Kirmes, selber kümmern muss, statt sie von der Stadt zu bekommen. "Da müsste eine Regelung getroffen werden", findet Vollberg. Becker stellt generell fest: "Das Interesse der Bevölkerung an der Kirmes wird immer geringer." Vor allem junge Leute blieben der Veranstaltung fern, die, seit die Sebastianus-Schützen die Federführung übernommen haben, Orts- und Schützenfest heißt.

Es gebe aber viele private Veranstaltungen, lobt Brach-Stein. "Daran sieht man, dass Kessenich lebt." Betrüblich ist aus Sicht der Vorstandsmitglieder allerdings das Kneipensterben und die Schließung einiger Geschäfte an der Burbacher Straße.

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