Kita "Rasselbande" in Kessenich Eltern wehren sich gegen Umzug ihrer Kita

KESSENICH · In der städtischen Kita "Rasselbande" hängt der Haussegen schief. Und wie. Ihr Domizil, das ehemalige Wichernhaus der evangelischen Friedenskirchegemeinde an der Karl-Barth-Straße ist marode. Es soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

 Die Eltern und Kinder der Kita "Rasselbande" wehren sich gegen den von der Stadt geplanten Umzug ihrer Einrichtung von Kessenich nach Friesdorf.

Die Eltern und Kinder der Kita "Rasselbande" wehren sich gegen den von der Stadt geplanten Umzug ihrer Einrichtung von Kessenich nach Friesdorf.

Foto: Barbara Frommann

Eine neue Unterkunft soll die Kita in Friesdorf ab Sommer in den Räumen der Servatiusschule erhalten. Doch das ist vielen Eltern zu weit weg von Kessenich. Deshalb laufen sie Sturm gegen die Pläne der Stadt.

Robert Steegers vom Elternrat hat zwei seiner drei Kinder in der Kindertagesstätte untergebracht. "Wenn die Rasselbande verlegt wird nach Friesdorf, geht eine wichtige soziale Einrichtung für Kessenich verloren", sagte er. Zurzeit besuchen Steegers zufolge 50 Kinder aus 20 Nationen die Einrichtung. Für viele Eltern sei zudem der Weg bis nach Friesdorf unzumutbar. "Das sind fast drei Kilometer. Das ist für Eltern ohne Auto und ihre Kinder viel zu weit", findet er.

Sein Ärger richtet sich vor allem gegen die Stadt Bonn. Sie habe schon lange gewusst, dass die Kirchengemeinde das Gebäude abreißen wolle und hätte sich früher um Alternativen in Kessenich kümmern müssen. "Man könnte doch Container auf einem Grundstück aufstellen, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist", sagte der Vater. Erst an Karneval habe das Jugendamt mitgeteilt, dass die Kita nach Friesdorf umziehen soll. Ein Schock für die Eltern. Sie wollen partout in Kessenich bleiben, weil viele Familien gut miteinander vernetzt seien. Auch erfahre die Kita viel Unterstützung von den in Kessenich beheimateten Gewerbetreibenden und Geschäften. Das alles gehe, so Steegers große Sorge, verloren, wenn die Tagesstätte nach Friesdorf umgezogen sei.

Natürlich würde auch die Stadt schon mit Blick auf den Bedarf an Kitaplätzen mit der Einrichtung gerne in Kessenich bleiben, erklärte am Mittwoch Marc Hoffmann vom Presseamt. Wegen der Kündigung durch die Kirche werde das aber zunächst nicht möglich sein. Mit dem Gebäude der Servatiusschule stehe ein Kindergarten zur Verfügung, der gut geeignet sei, die "Rasselbande" vorübergehend zu beherbergen. Das Gebäude, aus dem im Sommer die katholische Kita auszieht, habe auf jeden Fall Vorzüge gegenüber einer teuren Containeranlage. "Das Jugendamt wird mit der Kirchengemeinde Verhandlungen aufnehmen, um zu klären, ob auch in dem Neubau wieder ein städtischer Kindergarten eingerichtet werden kann", sagte Hoffmann.

Sollte das nicht möglich sein, werden Planungen für einen Neubau an einem anderen Standort in Kessenich erforderlich. Am Donnerstagabend will das Jugendamt auf einem Elternabend über den aktuellen Stand informieren.

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