Ippendorfer Schützen trainieren mit Lasergewehr Lautlos ins Schwarze

IPPENDORF · Thorsten Delfs stellt sich in Position und lässt sich durch nichts irritieren. Ein Atemzug noch, dann drückt er ab. Ruhig und hoch konzentriert. "Perfekt", lobt Gertrud Strahl und ist begeistert.

 Sensorgesteuert: Der amtierende Schützenkönig Thorsten Delfs trainiert mit dem neuen Lasergewehr.

Sensorgesteuert: Der amtierende Schützenkönig Thorsten Delfs trainiert mit dem neuen Lasergewehr.

Foto: Roland Kohls

"10,4. Das war ein wirklich guter Schuss", betrachtet die Präsidentin der Ippendorfer St. Sebastianus Schützengesellschaft das Ergebnis. Auch Thorsten Delfs ist zufrieden. Doch der amtierende Schützenkönig hat nicht mit einem üblichen Luftgewehr sein Ziel anvisiert. Per Sensor hat er diesmal ins Schwarze getroffen.

Möglich ist das durch ein neues Trainingssystem mit Laserausstattung. Mit diesem modernen Gerät können jedoch nicht nur die Sportschützen effektiver trainieren. "Damit dürfen bei uns auch Kinder unter zwölf Jahren schießen", erläutert Gertrud Strahl.

Denn das Waffengesetzt sieht eigentlich vor, dass Jugendliche erst ab zwölf Jahren mit Erlaubnis ihrer Eltern eine Waffe in die Hand nehmen dürfen. "Da dieses neue Gerät vollkommen ohne Munition schießt, dürfen jetzt auch Kinder zielen", erklärt die Präsidenten der Schützenbruderschaft.

Lautlose Schüsse und Zusatzinformationen

Doch nicht nur das. "Haben Sie etwas gehört?", fragt sie, nachdem Thorsten Delfs die Waffe wieder abgelegt hat. "Das ist ein weiterer Vorteil des neue Trainingssystems. Man hört keinen Schuss", so Gertrud Strahl. Damit nicht genug. Für den Schützen hat das neue Gerät noch mehr Vorteile.

Denn einmal an einen Computer angeschlossen, erhält er wichtige Zusatzinformationen über seinen Schuss. So werden die verschiedenen Bewegungen beim Anpeilen des Ziels exakt dargestellt. "Damit sehe ich ganz genau, was ich an meiner Technik verbessern muss. Ich kann viel effektiver trainieren", erklärt Delfs und ergänzt: "Das hilft mir ungemein."

Möglich wurde der Kauf des Hometrainers durch eine Stiftung, die der ehemalige zweite Präsident Heinz Heindrichs gegründet hat. Knapp 1000 Euro musste die Bruderschaft für das neue Gerät bezahlen. "Das ist wirklich unser größter Schatz." Die Präsidenten ist sichtlich stolz auf die Neuanschaffung.

Treffsicherheit beim Pfarrfest testen

Ob sie auch ins Schwarze treffen, das können die Ippendorfer am kommenden Sonntag, 6. September, beim Pfarrfest ausprobieren. Denn an diesem Tag kann jeder auf Einladung der Bruderschaft seine Treffsicherheit testen - und gleichzeitig natürlich etwas Gutes tun.

"Wir werden mit dem Gerät vor Ort sein und wieder Geld für den Förderkreis für tumor- und leukämieerkrankte Kinder sammeln", so Gertrud Strahl. Bereits seit 15 Jahren engagieren sich die Schützen für diese Einrichtung. Dabei liegt den Ippendorfern das Schulprojekt "Klassissimo" ganz besonders am Herzen.

"Dieses Projekt ermöglicht den Kindern durch eine Vernetzung mit ihrer Schule, trotz langer Krankenhausaufenthalte am Unterricht teilzunehmen und auch ihre sozialen Kontakte zum schulischen Umfeld zu pflegen", so die Präsidentin.

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