In Ippendorf boomt der Sport Fußballclub auf Expansionskurs

IPPENDORF · Verein baut Mini-Kunstrasenplatz auf eigene Kosten: Während manche Fußballvereine händeringend Jahr um Jahr auf die Sanierung und Erneuerung ihrer alten Tennenplätze warten, sind die Sportfreunde Ippendorf schon ganze zwei Schritte weiter.

 Da soll die Spielfläche hin: Noch wächst hinter dem Tor des Kunstrasens echter Rasen. Ende August soll da der neue Mini-Kunstrasenplatz entstehen, zeigt Fußball-Abteilungsleiter Boris Klimant.

Da soll die Spielfläche hin: Noch wächst hinter dem Tor des Kunstrasens echter Rasen. Ende August soll da der neue Mini-Kunstrasenplatz entstehen, zeigt Fußball-Abteilungsleiter Boris Klimant.

Foto: Roland Kohls

Nicht nur, dass die Stadt vor drei Jahren einen Kunstrasenplatz auf die Anlage hinter der Saalestraße baute. Nein, inzwischen reicht der Platz längst nicht mehr aus.

Deshalb will der Club ein Stück Rasen zwischen dem Spielplatz und dem Großspielfeld dafür nutzen, einen Mini-Kunstrasenplatz für die Jugendteams zu bauen. Und zwar in Eigenregie und auf eigene Kosten. Ende August soll der erste Spatenstich erfolgen. Man rechnet mit 74 000 Euro, die der Verein selbst aufbringen muss.

Dass der Sport in Ippendorf so stark boomt, dass 16 Jugendmannschaften sowie vier Seniorenteams und dazu je eine Damen- und Altherren-Mannschaft dort spielen, hat auch etwas mit der Umbruchsituation im Ort zu tun, weiß Fußball-Abteilungsleiter Boris Klimant zu berichten: "In den letzten Jahren sind viele junge Familien nach Ippendorf gezogen." Deren Kinder wollen Fußball spielen, dementsprechend sei der Verein stark gewachsen.

Da kam es 2011 gerade zur rechten Zeit, dass der desolate und auf der Prioritätenliste ganz oben stehende Tennenplatz umgebaut wurde. Doch inzwischen ist man trotz des Kunstrasens schon wieder am Limit angelangt. "Bei uns trainieren vier Jugendmannschaften gleichzeitig auf dem Platz", sagt Klimant. "Aber auch das reicht nicht mehr aus." Mit dem Mini-Kunstrasen will man die Engpässe an den Trainingstagen beseitigen.

Die Stadt hat die Nutzungsänderung der Wiese genehmigt, wie eine Sprecherin des Presseamtes bestätigte. Die Voraussetzung für die Errichtung des Mini-Kunstrasens sei natürlich eine Baugenehmigung. Daran soll es nicht scheitern. Wie immer mehr Vereine finanzieren auch die Sportfreunde Ippendorf die Investition aus eigener Tasche. Beschlossen wurde eine Einmalzahlung von 50 Euro sowie eine Beitragserhöhung.

Doch selbst nach Fertigstellung der 48 mal 25 Meter großen Fläche werden wohl nicht alle Teams im Ort trainieren können, auch wenn das Kimants Wunsch wäre. Viele Jungs auf dem Dorf müssen schon jetzt auf den Brüser Berg zum Training fahren. Das liegt auch daran, dass mit dem FV Cosmos Bonn ein weiterer Club in Ippendorf trainiert. "Dieses Teilen eines Platzes zwischen mehreren Vereinen ist nicht unüblich", sagt dazu die Sprecherin des Presseamtes.

Dennoch empfinden es etliche Ippendorfer als ungerecht, dass die ortsansässigen Sportfreunde seinerzeit rund 50 000 Euro an Eigenmitteln und Spenden für den fast 600 000 Euro teuren Kunstrasenbau selbst beigesteuert haben und einem Verein Platz machen müssen, der sich nicht beteiligte.

Über die Art der Platzbelegung zu reden, dürfte deshalb die nächste große Aufgabe des Clubs sein.

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