Katzenlochbach Es steht nur noch ein Gerippe

Ippendorf · Die Stadt baut eine neue Brücke über den Katzenlochbach. Die Sanierung der alten Brücke wäre laut Stadt Bonn zu teuer geworden

 Von der ursprünglichen Holzkonstruktion der Brücke (unten links) ist heute nicht mehr viel zu sehen. Sie wird gerade abgebaut.

Von der ursprünglichen Holzkonstruktion der Brücke (unten links) ist heute nicht mehr viel zu sehen. Sie wird gerade abgebaut.

Foto: Richard Bongartz

Es ist für Fußgänger nicht nur die kürzeste Verbindung zwischen Ippendorf und Röttgen, sondern auch noch eine der schönsten. Wer hinter dem Kinderheim Maria im Walde rechts abbiegt, marschiert bald in Serpentinen durch den Wald zum Katzenlochbach hinab. Danach geht es weiter, vorbei an den Röttgener Tennisplätzen, zum Hobsweg. Normalerweise.

Spaziergänger müssen derzeit einen Umweg über den Buschweg in Kauf nehmen, weil der sich schlängelnde Pfad mit rotweißem Flatterband gesperrt ist. "Brücke Katzenlochbach gesperrt", steht auf einem Schild. Sie wäre auch gar nicht mehr passierbar, da das eine Ende bereits gekappt ist und nur noch ein hölzernes Gerippe das Bachtal überspannt.

Die alte, 55 Meter lange und 2,50 Meter breite Brücke war einfach durch, komplett marode, der Belag an vielen Stellen geflickt. Eine Sanierung wäre, wie berichtet, zu teuer gewesen. Tiefbauamtsleiter Peter Esch berichtete, dass sogar das Tragwerk der fünf Meter hohen Stelzenkonstruktion bereits gelitten hätte.

Von Verkehrssicherheit konnte keine Rede mehr sein. Die Konstruktion war aber nicht einsturzgefährdet. Ende August begannen nun die Bauarbeiten für die neue Brücke. Sie werden nach Auskunft von Monika Frömbgen, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamts, bis Dezember dauern. Die Kosten belaufen sich auf rund 300 000 Euro. Das Geld stammt auf dem Topf für die Erneuerung der Viktoriabrücke, der in diesem Jahr nicht ganz ausgeschöpft wird.

Mittlerweile hat die Baustelle am Bach schon ein beachtliches Ausmaß angenommen. Für den neuen Brückenkopf auf der Westseite haben die Arbeiter ein Loch gegraben und neue Fundamente gesetzt.

"Die Arbeiten finden im Landschaftsschutz statt. Deshalb müssen besondere Anforderungen erfüllt werden", sagt Frömbgen. So bestehe auch die neue Brücke im Wesentlichen aus Holz, damit sie zum Wald passt. Außerdem würde darauf geachtet, möglichst keine Bäume entfernen zu müssen. Zum größten Teil würden bestehende Fundamente genutzt.

Später wird der neue Belag aus Gussasphalt bestehen, damit niemand ausrutschen kann. Das Katzenlochbachtal erstreckt sich auf einer Länge von etwa sieben Kilometern vom Kottenforst bis nach Lengsdorf. Ab dem Ortsausgang Ückesdorf heißt der Katzenlochbach dann Lengsdorfer Bach und wird später, an der Autobahn 565, zum Endenicher Bach. In Lengsdorf verschwindet er in unterirdischen Rohren. Seine Umgebung wird von einem natürlichen Erlen-Eschenwald und Weichholzwäldern aus verschiedenen Weidenarten geprägt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort