"Das ist schön, mal mit allen raus zu kommen", erzählt sie, während sie das bunte Hütchen auf ihrem Kopf zurechtrückt. Das war beim ausgelassenen Alaaf auf Bauchredner Klaus und Willi etwas verrückt. Zum Programm gehörten auch Sänger Norbert Conrads, Fritz Schopps, Bonna Verena I. und ihr Prinz Simon I, das Bonner Kinderprinzenpaar und die Garde der Sternschnuppen. "Bei den Aufritten müssen wir darauf achten, dass es nicht zu laut und krawallig wird", sagt Wagner. Die Domstürmer spielten deshalb etwas seichtere Töne, Stimmung machten sie trotzdem.

Wie gut die Sitzung ankommt, weiß Betreuer Udo Paul. Er war am Mittwoch mit 18 Senioren des Haus Rosenthal angereist und fährt schon seit mehreren Jahren mit. "Je nach Tagesform sagen schon mal ein oder zwei ab, dann nehmen wir jemand anderen mit", sagt er. Für jede Sitzung bekommt die Einrichtung 25 Karten zugewiesen, bisher haben sie immer gereicht. "Wer mit möchte, der kann auch mitkommen." Sitzt jemand im Rollstuhl, bekommt er einen Platz in den äußeren Reihen. Zum Betreuungsteam gehört immer eine medizinische Fachkraft, um im Notfall schnell handeln zu können.

Die Wiesse Müüs kostet die Seniorensitzung knapp 10.000 Euro. "Wir finanzieren das durch die Einnahmen der anderen Veranstaltungen und unseren Förderkreis", erklärte Wagner. Das Maritim bot ihnen Sonderkonditionen an. Wagner findet, dass Karneval auch eine wichtige soziale Funktion habe. "Das ursprünglichste an diesem Brauchtum ist, dass die Menschen gemeinsam Feiern und Spaß haben." Deshalb engagierten sich auch andere Karnevalsvereine in Bonn besonders für Senioren und Jugendliche.