"Bundesbiene" zurück in Bonn Insekt umkreiste auf ISS-Mission die Erde

BONN · Die schnellste Biene der Welt stammt aus Bonn: Mit 28.000 Stundenkilometern umkreiste sie im vergangenen Jahr die Erde und hatte dennoch eine knappe halbe Stunde Verspätung.

Mit 28.000 Stundenkilometern umkreiste die Bundesbiene die Erde.

Mit 28.000 Stundenkilometern umkreiste die Bundesbiene die Erde.

Foto: Leif Kubik

"Stau", sagte Astronaut Reinhold Ewald, der das Tierchen am Mittwoch in die vorbereitete Vitrine der Ausstellung "Outer Space" in der Bundeskunsthalle legte. Von Mai bis November 2014 hatte die sogenannte "Bundesbiene" ESA-Astronaut Alexander Gerst auf der ISS-Mission "Blue Dot" ins All begleitet.

Die Bundesbienen wurden 2012 als Bestandteil des Internationalen Vogelflughafens, aus dessen Weiterentwicklung die Ausstellung "Outer Space" entstanden ist, auf dem Dach der Bundeskunsthalle angesiedelt. Anders als der Kölner Gerst, hat das kleine Insekt allerdings nicht viel von seinem Trip mitbekommen - die "Bundesbiene" war bereits im Sommer eines natürlichen Todes gestorben und konnte die lange Reise nur eingegossen in einem Kunstharzblock antreten. ESA-Kollege Ewald brachte die Weltraum-Biene gestern wieder zurück.

Die schräge Aktion war den Machern der Ausstellung in der Konzeptionsphase gekommen: Als die Kuratoren der Ausstellung gefragt wurden, ob sie nicht zusammen mit Alexander Gerst ein kleines Objekt auf die ISS schicken wollten, fiel die Wahl auf die kleine Astronautin, die sich vor dem Start sämtlichen Sicherheits- und Flugtauglichkeitschecks der ESA unterziehen musste.

Die Bonner arbeiteten bei der Planung der Ausstellung intensiv mit der DLR in Köln-Porz zusammen und auch Astronaut Alexander Gerst war regelmäßig in Bonn zu Gast, um die Museumscrew zu beraten. Nach der feierlichen Übergabe durch Ewald wird das weit gereiste Bienchen nun noch bis zum Ausstellungsende am 22. Februar in der Vitrine zu sehen sein.

Nach dem bunten Teil des Abends diskutierten der Meteorologe und ARD-Wissenschaftsmoderator Karsten Schwanke sowie der Münchner Fernsehmoderator und Professor für Physik und Naturphilosophie Harald Lesch mit dem Astronauten. Was treibt die Menschen dabei an und wie stellt sich das Abheben gegen die Erdgravitation in den Weltraum für einen Astronauten dar? Das waren die Fragen, mit denen sich die Wissenschaftler im Forum der Kunsthalle auseinandersetzten.

Die Ausstellung dauert noch bis zum 22. Februar, Details findet man unter www.bundeskunsthalle.de.

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