Fritz-Erler-Straße in der Gronau Feuer zerstört Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses

GRONAU · Dichte Rauschschwaden sind am Sonntagvormittag durch das ehemalige Regierungsviertel gezogen und kündeten bereits von weitem von einem ausgedehnten Brand an der Ecke Fritz-Schäffer-Straße/Fritz-Erler-Straße.

 Einsatzkräfte der Feuerwehr beim Löschen des Dachstuhlbrandes.

Einsatzkräfte der Feuerwehr beim Löschen des Dachstuhlbrandes.

Foto: Axel Vogel

Nur einen Steinwurf vom Post-Tower entfernt, war das Feuer gegen 9.20 Uhr unter dem Dach eines freistehenden Wohn- und Bürogebäudes ausgebrochen. Die Ursache war bis Sonntagabend unklar. In dem Gebäude ist das Institut für Sprachvermittlung untergebracht. Neben dessen Schulungsräumen befinden sich laut Feuerwehr unter dem Dach auch Wohnungen.

Die Bekämpfung der Flammen gestaltete sich so schwierig, dass die Bonner Feuerwehr vor Ort ein Großaufgebot an Kräften zusammenziehen musste. Laut Feuerwehrsprecher Martin Haselbauer waren gegen 11 Uhr etwa 90 Wehrmänner inklusive Mitarbeiter des Rettungsdienstes im Einsatz. Acht Personen, die sich zum Zeitpunkt des Brandes im Haus befunden hatten, konnten nach Aussage des Einsatzleiters der Polizei rechtszeitig evakuiert werden. Verletzt wurde niemand, so der Feuerwehrsprecher.

Zunächst machte den Wehrleuten bei den Löscharbeiten zu schaffen, dass der Brandherd auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes lag und dort schwer für die Einsatztrupps zu erreichen war, berichtete Arno Kluwig, Einsatzleiter der Feuerwehr. Auch die beiden Drehleitern, die bereits im Einsatz waren, konnten diesen Bereich nicht richtig erfassen. Daher mussten Feuerwehreinheiten mit weiteren Steckleitern nachgeordert werden.

Ein weiteres Problem entpuppte sich als gravierend: Von den noch vollständig intakten Dachziegeln lief das Löschwasser einfach wieder in die Dachrinnen, ohne dem Brandherd etwas anhaben zu können, erklärte Einsatzleiter Kluwig.

Im Haus selber konnten seine Wehrleute den Flammen auch nicht gezielt zu Leibe rücken, weil an der mit Rigips verkleideten Dachkonstruktion nichts zu erkennen war. Erst später erfuhr Kluwig, dass genau zwischen Rigipsverkleidung und Dachpfannen in einer massiven Holzverschalung die Flammen züngelten. Wie das Feuer ausgerechnet dort ausbrechen konnte, darauf konnte er sich am Sonntag keinen Reim machen.

[kein Linktext vorhanden]Das Fatale an dem nicht einsehbaren und erreichbaren Brandherd war: Das Feuer konnte sich durch das Dach zur Vorderseite des Gebäudes fressen. Gegen 10.30 Uhr stiegen auch aus diesem Bereich dichtere schwarze Qualmwolken gen Himmel.

Dachstuhl in der Gronau brannte
26 Bilder

Dachstuhl in der Gronau brannte

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Selbst größere offene Flammen waren jetzt zu sehen. Für die Einsatzleitung Anlass, die Brandbekämpfung an die Vorderseite des Hauses zu verlagern. Auch eine dritte Drehleiter war inzwischen in der Gronau eingetroffen. Derweil hatten Löschtrupps damit begonnen, mit Äxten, Haken und Motorsägen das Dach zu öffnen, um das Feuer gezielter bekämpfen zu können.

Gegen 13 Uhr konnte Einsatzleiter Kluwig der Leitstelle endlich "Feuer in der Gewalt" melden, erst gegen 15 Uhr waren die letzten Brandnester gelöscht. Was folgte, waren aufwendige Nachlöscharbeiten in dem völlig zerstörten Dachstuhl, die bis in den Abend dauerten. Bis in die Nacht wollte die Feuerwehr laut Sprecher den Brandort regelmäßig kontrollieren. Wie die Leitstelle der Polizei auf Anfrage mitteilte, ermittelt die Kripo nun die Brandursache.

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