Kein eindeutiges Ergebnis Doch noch keine Lösung für das Pantheon

BONN · Eigentlich sollte die Entscheidung über die Frage, ob das Pantheon eine neue Bleibe im Forum Süd der Beethovenhalle erhalten kann oder nicht, zu Beginn dieser Woche geklärt sein. Doch offensichtlich sind über das Wochenende weitere Fragen aufgetaucht.

Ein Ergebnis liegt jedenfalls immer noch nicht vor. Wie berichtet, muss das Kabarett im Sommer 2016 sein Domizil im Bonn-Center verlassen. Eine interfraktionelle Beratungsrunde mit Vertretern von CDU, SPD, Grünen, FDP und Linken hatte am Freitag alle Argumente für und wider eine Nutzung des Südtrakts der Beethovenhalle durch das Pantheon abgewogen.

Am Montagabend sollte das Ergebnis mit den Fraktionen abgestimmt werden. Dazu kam es nicht. Denn Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, der am Freitag an der Runde nicht teilnehmen konnte, hatte vorher darum gebeten, mit einer Entscheidung zu warten, bis die abschließende Stellungnahme der Verwaltung vorliege.

"Wir wollen abwarten, bis das vom Pantheon selbst beauftragte Gutachten zu den Umbaukosten in der Beethovenhalle vorliegt, damit auch auf dieser Grundlage eine Abwägungsentscheidung getroffen werden kann, die abschließend eine Bewertung der künstlerischen und wirtschaftlichen Belange ermöglicht", schreibt Nimptsch an die Fraktionen. Die Stellungnahme wolle die Verwaltung der Politik "sobald als möglich" zuleiten.

Vertreter trafen sich am Dienstag

Der Brief verfehlte offensichtlich seine Wirkung nicht: So trafen sich Dienstag am späten Nachmittag die Fraktionsvertreter erneut. Und anders als am Freitag durften dieses Mal Pantheon-Chef Rainer Pause und die Künstlerische Leiterin Martina Steimer an der Runde teilnehmen.

Offiziell hieß es anschließend lediglich: "Wir benötigen noch weitere Informationen", so Grünen-Ratsherr Tim Achtermeyer im Namen aller Teilnehmer. Die Runde habe die Verwaltung aufgefordert, alle Fakten schnellstens auf den Tisch zu legen. "Wir haben beschlossen, alle in engem Gespräch zu bleiben und interfraktionell schnell zu einer Lösung zu kommen", sagte Achtermeyer. Mehr wollte er vereinbarungsgemäß zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Allerdings hat sich nach der Intendantin des Beethovenfestes, Nike Wagner, und der Bonn Conference Center GmbH (Bonn CC) als Betreiberin der Beethovenhalle jetzt auch das Beethoven Orchester unmissverständlich gegen die Nutzung des Forums durch das Pantheon ausgesprochen.

Wegfall der Räume wird negative Folgen haben

In einem Schreiben, das dem GA vorliegt, warnen Generalmusikdirektor Stefan Blunier und Orchesterdirektor Michael Horn davor, dass ein dauerhafter Wegfall der Räume im Südtrakt der Beethovenhalle nicht nur für das Beethoven Orchester, sondern durch die "engen Verzahnungen der Verpflichtungen" auch für das Theater Bonn negative Folgen haben werde.

Deshalb soll die Fachverwaltung intern bereits empfohlen haben, dem Pantheon die Halle Beuel schmackhaft zu machen. Doch die lehnen Pause und Steimer nach wie vor ab. "Die eignet sich nicht für unsere Bedürfnisse", erklärte Steimer.

Und was ist, wenn das Forum der Beethovenhalle nicht zur Verfügung steht? "Gute Frage", meinte Steimer, "eigentlich sehen wir keine Alternative dazu." Allerdings mache das Pantheon der Stadt keinen Vorwurf. "Sie schuldet uns ja nichts", sagte Steimer, die die Gesprächsbereitschaft der Fraktionen lobte und hofft, dass am Ende eine für alle Seiten tragfähige Lösung gefunden wird.

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