Volksbank-Wettbewerb in Bonn Börsencup-Sieger spenden Preisgeld

BONN · "Sell in May - go away": An die alte Börsenweisheit hatten sich alle Teilnehmer des Börsencups der Volksbank Bonn Rhein-Sieg gehalten.

 Die besten Börsianer bei der Siegerehrung auf dem Dach des Volksbankhauses.

Die besten Börsianer bei der Siegerehrung auf dem Dach des Volksbankhauses.

Foto: Ronald Friese

Allerdings wohl weniger, weil sie an deren Wahrheitsgehalt glaubten, als vielmehr, weil die Aktion zu Ende ging - vom 9. Februar bis zum 15. Mai konnten die Teilnehmer des Börsenspiels versuchen, ihr Startkapital von 100.000 Euro zu mehren. Jetzt fand die Preisübergabe im Volksbankhaus an der Rheinaue statt.

"Ich bin eigentlich eher der Bauspartyp", sagt Matthias Stellmacher und lacht. Um 12,15 Prozent konnte er sein Startkapital vermehren - genug für den ersten Platz. Als Belohnung wartete allerdings anstatt der gut 12.000 Euro, die er verdient hätte, wenn er mit echtem Geld gezockt hätte, "nur" ein Tabletcomputer auf den jungen Familienvater, der von seiner Frau Lena und dem zweijährigen Sohn Noah begleitet wurde.

"Ich finde das ganz toll von den Schülern"

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder Klassenverbände aus der Region zum Börsencup angemeldet - von den sieben teilnehmenden Klassen war das Team des Ludwig-Erhard-Berufskollegs am erfolgreichsten. 300 Euro gab es dafür und die teilnehmende Abschlussklasse mit ihrer Lehrerin Corinna Abendroth hatte sich entschieden, das Preisgeld dem Förderkreis für krebskranke Kinder zu spenden.

"Ich finde das ganz toll von den Schülern. Ich hätte erwartet, dass sie sagen: “Lass uns Pizza und Eis essen gehen und den Rest spenden wir dann„. Aber sie waren sich sofort einig, alles zu spenden", freute sich die Lehrerin für Bankbetriebswirtschaft.

Ganz so erfolgreich wie die Einzelkämpfer war allerdings keine der teilnehmenden Schulen: Den deutlichen Rückstand bei den erwirtschafteten Erträgen sieht Abendroth in der mangelnden Risikobereitschaft einiger Schüler begründet. "Manche haben sich offenbar nicht ausreichend mit der Materie auseinandergesetzt und einfach nicht das ganze Kapital angelegt."

In den drei Monaten konnten die Teilnehmer das fiktive Startkapital in deutsche oder europäische Wertpapiere investieren und somit risikolos die Mechanismen der Börse austesten.

Von "Zocken" mag Joachim Koch übrigens auf keinen Fall sprechen: Der Abteilungsleiter Treasury erläuterte in einem kurzen Vortrag zum Abschluss der Siegerehrung, wie ein optimales Portfolio aussehen sollte. "Die beste Strategie ist, ungefähr ein Viertel seines Geldes in Aktien anzulegen", rät er. "Dann ist das Risiko geringer und der Ertrag langfristig am besten."

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