Haltestelle UN-Campus Baubeginn ist erst 2016
BONN · Der geplante Bahnhaltepunkt "UN-Campus" im Bundesviertel, an dem in Zukunft die Regional- und Nahverkehrszüge halten sollen, wird so schnell nicht realisiert werden. Gebaut werden soll er erst 2016.
Ursprünglich war man wie berichtet von einem Baustart noch in diesem Jahr ausgegangen, zumal Finanzierung und Planung in trockenen Tüchern sind. Der Haltepunkt soll an der bahnparallelen Straße hinter der Bundeskunsthalle und dem städtischen Kunstmuseum entstehen, um den Arbeitsplatzschwerpunkt in der Gronau besser an den Öffentlichen Personennahverkehr zu erschließen.
Die Deutsche Bahn erklärte auf Nachfrage des GA, warum es hakt: Sie sei nicht zuständig, weil die Planungshoheit bei der Stadt Bonn liege. "Wir sind selbst auch im laufenden Prozess von der Stadt über die Verzögerung informiert worden", sagte Bahnsprecher Dirk Pohlmann.
Bei der Stadt verweist man auf eine Sitzung des Planungsausschusses im April, in der die Verzögerung thematisiert worden sei. Dort gab es einen Vortrag über die Chronik der Planung, der auch sagt: Der Planfeststellungsbeschluss ist demnach schon Anfang 2013 ergangen, nach rund zweieinhalbjährigem Verfahren, was quasi einer Baugenehmigung gleichkommt.
In diesem Verfahren musste zuletzt auch eine neue Prognose über die potenzielle Zahl der hier künftig ein- und aussteigenden Fahrgäste erstellt werden müssen. Mit einer errechneten Zahl von 1,41 Millionen Fahrgästen pro Jahr sieht man im Haltepunkt Bundesviertel sogar eine überregionale Bedeutung.
Marc Hoffmann vom städtischen Presseamt sagte, dass im Planfeststellungsverfahren unter anderem zahlreiche Einsprüche aus der Nachbarschaft zu Verzögerungen geführt hätten. "Diese führten im weiteren Verfahren dazu, dass Gutachten aktualisiert werden mussten, was bei einer so hoch spezialisierten technischen Planung entsprechend Zeit in Anspruch nahm", erklärte er.
