Ortsausschuss sieht Ausbau des Bonner Hafens kritisch

Was des einen Freud, ist des anderen Leid: Während die Bonner Hafenbetriebe mit dem Hafenausbau in Graurheindorf weiter auf zweistellige Zuwachsraten hoffen, sehen sich die Anwohner rund um den Hafen als Leidtragende.

Graurheindorf. (val) Was des einen Freud, ist des anderen Leid: Während die Bonner Hafenbetriebe mit dem Hafenausbau in Graurheindorf weiter auf zweistellige Zuwachsraten hoffen, sehen sich die Anwohner rund um den Hafen als Leidtragende.

"Sie haben infolge des exzessiven Ausbaus mit deutlichen Einschränkungen ihrer Lebensqualität zu rechnen", reagierte jetzt Heinz-Dieter Gasten stellvertretend für den Ortsausschuss (OA) Graurheindorf.

Nicht vergessen dürfen man auch die vielen Eigentümer, die einen rapiden Wertverlust ihrer Immobilien verkraften müssen. Der neue Containerkran stelle mit seinen Ausmaßen ein geradezu bedrohliches Ungetüm dar, so Gasten weiter. "Der Ausbau des Hafens ist somit kein Grund zum Feiern für uns. Er ist Symbol für die Großmannssucht derer, die sich auf Kosten anderer bereichern."

"Was den Ortsausschuss besonders bewegt, ist die Tatsache, dass der 17 Kilometer stromabwärts gelegene Godorfer Hafen infolge ständiger Einsprüche der Anwohner nicht starten kann." Dabei liege dieser nicht in einem Wohngebiet und verfüge über einen Gleis- und Autobahnanschluss. Die Anwohner in Graurheindorf hätten eine solche Lobby nicht, "die Hafenbetreiber haben somit leichtes Spiel".

Der Bürgerantrag des OA auf Ausbau der Werftstraße sowie auf bedarfsgerechte Erschließung der Herseler Straße sei zwar von der Bezirksvertretung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen worden, so Gasten. "Aufgrund der schwierigen Haushaltssituation aber konnte man uns keine Hoffnung auf einen zeitnahen Ausbau der Straßen machen."

Der OA stehe zum Hafenstandort, befürworte aber ein vernünftiges Wachstum und hoffe weiter auf den Hafen in Godorf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort