Kanuabteilung des Postsportvereins Nasse Füße beim Hochwasser - Schlimme Befürchtungen sind nicht eingetreten

GRAURHEINDORF · Als das Rheinwasser am Mittwochabend wieder zurückging, konnten die Mitglieder der Kanuabteilung des Postsportvereins endlich aufatmen. Vier Zentimeter hoch hatte das Wasser im Bootshaus direkt am Ufer gestanden. Vorsorglich hatte man die untersten Boote aus den Ständern genommen.

 Pfützen im Bootshaus zeugen vom Rheinwasser, das eingedrungen war.

Pfützen im Bootshaus zeugen vom Rheinwasser, das eingedrungen war.

Foto: Stefan Knopp

Die schlimmste Befürchtung war aber laut Finanzwartin Gabriele Koch, dass der Pegel noch weiter steigen und wieder den Umkleidebereich unter Wasser setzen würde, in dem noch die Spuren des letzten Rheinhochwassers zu sehen sind.

Inzwischen ist auch der Dreck, den der Rhein in das Bootshaus gespült hatte, wieder hinausgekehrt, so dass an das Hochwasser nur noch kleine Pfützen erinnern. Solange das Wasser aber noch auf dem kleinen Vorplatz steht, muss man aufpassen: Mit jedem Schiff, das vorbeifährt, kommt wieder Wasser nach. Für die Kanuten ist das nichts Ungewöhnliches: Ein- bis zweimal im Jahr komme das Wasser ins Haus am Estermannufer, so Koch. Das liegt nur wenige Meter vom Rhein entfernt, für Kanufahrten ideal, aber ungünstig, wenn der Pegel steigt.

Aufhängungen an der kleinen Mauer Richtung Ufer zeigen, dass es dort mal die Möglichkeit gab, eine Metallwand gegen das Hochwasser einzusetzen, die laut Koch aber geklaut wurde. "Wir haben einen Antrag bei der Stadt für einen kleinen Hochwasserschutz vor dem Bootshaus gestellt", sagte sie. Der Verein könne diese mobile Schutzwand mit Gummiabdichtung nicht komplett selber finanzieren. Außerdem wolle man die kleine Mauer erneuern.

Als am Sonntag die Hochwasserwarnung an die Besitzer der rund 130 im Haus gelagerten Boote über die Homepage der Kanu-Abteilung rausging, waren Gabriele Koch, ihr Mann Klaus und sechs weitere Mitglieder noch in Oxford. Dort hatte man Freunde vom "Isis Canoe Club" besucht. Man unternahm Fahrten auf der Themse, die in Oxford auch Isis genannt wird, sowie auf den teilweise abenteuerlich überwucherten Seitenarmen und pflegte die deutsch-englische Freundschaft. Am Sonntagabend wurden die Heimkehrer dann gleich mit dem Hochwasser konfrontiert.

Begonnen habe diese Partnerschaft als private Freundschaft, sagte Koch. Dass es in Oxford neben den vielen Rudervereinen auch Kanufahrer gibt, habe sie zunächst gar nicht gewusst. Die erste Vereinsfahrt dorthin wurde 2009 unternommen, 2010 erfolgte der Gegenbesuch der Briten. Die werden auch dieses oder nächstes Jahr wieder in Bonn erwartet. Auf jeden Fall habe man vor, auf Vereinsebene eine Partnerschaft zu festigen.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Kanuabteilung des Postsportvereins: www.kanu-postsv.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort