Bootshalle der PSV-Kanuabteilung Graffiti sollen Schmierfinken fernhalten

GRAURHEINDORF · Die Paddler der Kanuabteilung des Post SV Bonn sind begeistert: Ihre Bootshalle an der Gottbergstraße in Graurheindorf - nicht weit entfernt von der Mondorfer Fähre - sieht jetzt so richtig frisch und freundlich aus. Zu verdanken haben sie das dem Graffiti-Künstler Säwer alias Christopher Schultz.

Seine beiden Rheinmotive dienen dazu, Schmierfinken künftig von den Hallentoren fernzuhalten. Es handelt sich um ein eher einsames Grundstück am Wasser. "Es gab in den vergangenen Jahren immer Ärger", sagt Finanzwartin Gabriele Koch. Oft hätten Unbekannte dort rumgeschmiert, Kürzel oder Totenköpfe gesprüht. "Keine Kunstwerke, immer mit wenig Können", sagt Koch. Sie hatte im General-Anzeiger über eine Malaktion an einer Hauswand an der Reuterstraße gelesen und so erfahren, dass es auch Graffiti- Künstler gibt, die legal sprayen.

Über Benny Sobala, der für die Stadtwerke Bonn Stromkästen bemalt hat, stieß der Post SV im vergangenen Herbst dann auf Säwer, dessen Spezialität Schriftzüge sind, der aber auch schon mit Sobala in Ramersdorf Landschaften gemalt hat. Weil die Hallentore trocken und sauber sein mussten, konnte der für die Graffiti nötige Untergrundanstrich erst nach dem Winter erfolgen .

Die beiden Motive hat Gabriele Koch entworfen, Säwer hat sie in seinem Stil realisiert. Das eine Gemälde zeigt Paddler in ihren Wildwasserkajaks vor der Nordbrücke. Diese Boote sind unter drei Meter lang und werden auf kleineren Flüssen wie Sieg, Ahr, Agger und Sülz eingesetzt. Zu sehen sind dann noch die mindestens fünf Meter langen Seekajaks vor dem Siebengebirge.

Mit diesen Booten fahren die rund 60 Aktiven der 100 Mitglieder des Post SV auf größeren Flüssen, Seen und sogar auf dem Meer. Übrigens: Paddler sehen immer vorwärts, Ruderer rückwärts. "Die Ruderer sehen alles immer nur im Nachhinein", sagt Koch und scherzt. Oder mit anderen Worten: Paddler sähen die Kneipe, die sie ansteuern wollen, die Ruderer fahren vorbei.

Säwer hat für seine Werke von Freitag bis Sonntag gebraucht. Jetzt fehlen nur noch ein Lack und die Jahreszahl. Zwei Fensterabdeckungen sollen auch noch bemalt werden. Den Paddlern gefällt es. "Jeder, der es gesehen hat, steht mit offenen Augen und offenem Mund davor", sagt die Finanzwartin. Sie freut sich, dass die Kanuabteilung das alles auch finanzieren konnte. Schultz sei es am wichtigsten, dass er Farbe hat und malen darf.

"Mir geht es nicht ums Geld", sagt er. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein die Terrasse saniert. In dem Gebäude sind Clubraum, Terrasse, Küche, Toiletten, Umkleiden und die große Bootshalle mit einer Größe von elf mal 25 Metern untergebracht.

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