Restauriertes Heiligenhäuschen Beim Aufstellen der Statue bricht ein Teil ab

GRAURHEINDORF · Kaum stand die frisch restaurierte Marienstatue wieder im Heiligenhäuschen an der Estermannstraße, brach der Fuß ab. "Der war vorher wohl nur festgeklebt worden, da müssen wir nochmal ran", sagte Walter Scheifgen, der mit seiner Frau Regina die Figur aufgearbeitet hatte.

 Ein Stück ihres Fußes büßte die Maria des Heiligenhäuschens in Graurheindorf gleich auf der Feierstunde nach ihrer Restaurierung ein. "Da müssen wir nochmal ran", sagte Walter Scheifgen (vorne), der die Statue mit seiner Frau Regina aufgearbeitet hatte.

Ein Stück ihres Fußes büßte die Maria des Heiligenhäuschens in Graurheindorf gleich auf der Feierstunde nach ihrer Restaurierung ein. "Da müssen wir nochmal ran", sagte Walter Scheifgen (vorne), der die Statue mit seiner Frau Regina aufgearbeitet hatte.

Foto: Ottersbach

Die Feierstunde mit Einweihung wurde dadurch trotzdem nicht getrübt. Der Kegelclub "Scharf ran" und der Ortsausschuss, die die Grundsanierung des Heiligenhäuschen initiiert hatten, waren stolz. Die Kosten von rund 800 Euro hatten sich gelohnt.

Vorher blätterte die Farbe auf dem Zinkdach ab, die weißen Wände waren mit Graffiti beschmiert. Ganze Eisenstücke fehlten im Gitter an der Front. "Es ist bestimmt schon mehr als 20 Jahre her, dass daran etwas getan wurde", erinnerten sich einige. Mit Gipsbinden und Spachtelmasse besserten die Helfer Löcher an der Statue aus und gaben ihr wieder einen terracottafarbenen Teint.

Die Firma Lohmer Bedachungen sorgte für den neuen Anstrich des Häuschens, und Schmiedemeister Hans Orth arbeitete das Gitter auf. Er zählte genau acht Lackschichten, die sich über die Jahrhunderte angesammelt haben mussten. Erstmals wurde das Heiligenhäuschen 1666 erwähnt, als es vermutlich zur Abwehr der letzten Pestepidemie im Rheinland errichtet worden war. Damals stand es noch auf der anderen Straßenseite. "Früher führten am jetzigen Platz Bahnschienen entlang, warum man es versetzte, wissen wir nicht genau, vielleicht wegen der Wohnbebauung", berichtete Scheifgen.

Diakon Fritz Botermann segnete das Heiligenhäuschen mit Lourde-Wasser und erzählte in seiner Predigt, dass das Graurheindorfer Kleinod auch ohne Pest noch eine wichtige Bedeutung habe. "Immer, wenn wir daran vorbeigehen, sollen wir uns über die Endlichkeit des Lebens bewusst werden."

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