Kinder in Bonn Vorläufige Erlaubnis für gesperrte Kita

BONN · Der Neubau der Kindertagesstätte "Auf dem Hügel" in Endenich bleibt zwar nach wie vor wegen des Verdachts auf Baumängel gesperrt, doch die 20 Mädchen und Jungen haben dennoch gestern wie geplant die Eingewöhnungsphase beginnen können - allerdings in der Kita Rheinaue.

 Das Team der Kindertagesstätte "Auf dem Hügel" durfte nicht in sein neues Haus, stellte sich aber dennoch vor - im Studentenwerk nebenan. Repro: GA

Das Team der Kindertagesstätte "Auf dem Hügel" durfte nicht in sein neues Haus, stellte sich aber dennoch vor - im Studentenwerk nebenan. Repro: GA

"Das ist möglich geworden, weil wir auf viel Verständnis auf allen Seiten gestoßen sind und aufgrund der engen Kooperation mit der Stadt", sagte Robert Anders, Sprecher des Bonner Studentenwerks, das Träger der Kita ist.

Wie berichtet, sollen die tragenden Wände im Inneren der Tagesstätte mit Steinen gemauert worden sein, die nicht die vorgeschriebene Druckfestigkeit aufweisen. Es bestehe zwar keine Gefahr für die Standfestigkeit des Hauses, die Kindertagesstätte soll aber erst in Betrieb gehen, wenn ein amtlich bestellter Sachverständiger diese Einschätzung bestätigt hat.

Nun werden Materiallieferscheine überprüft und Probebohrungen gemacht. Die Analyse einer Prüfanstalt soll Ende August vorliegen. Ganz einfach war es wohl nicht nicht, grünes Licht zu bekommen. Denn um eine Kita zu betreiben, bedarf es einer offiziellen Betriebserlaubnis durch das Landesjugendamt. Aber: ohne Gebäude keine Erlaubnis. Aber das Studentenwerk hat das Betreuerteam bereits eingestellt, und die Eltern der Kinder sind dringend auf das Betreuungsangebot angewiesen.

Das Studentenwerk betreibt im Stadtgebiet zwei weitere Kindertagesstätten. "Wie der Zufall es will, hat ausgerechnet unsere größte Kita in der Rheinaue die kommenden drei Wochen Schließzeit, so dass wir dorthin ausweichen können", berichtet die Abteilungsleiterin Kindertagesstätten beim Studentenwerk, Regina Umbach, sichtlich erleichtert dem GA.

Nach intensiven Gesprächen hat das Landesjugendamt eine vorläufige Betriebserlaubnis für die Kita in der Rheinaue erteilt. "Da das Team komplett beisammen und das vorübergehende Gebäude auch eine Kita ist, sind wir wie auch das Landesjugendamt überzeugt, dass sowohl die pädagogische Arbeit als auch das Kindeswohl sichergestellt sind", sagt Gabriele Wiewiorra, Sachgebietsleiterin im städtischen Jugendamt.

"Vor einer Woche befanden wir uns noch wie in einer Schockstarre. Monatelang haben wir auf die pünktliche Eröffnung hingearbeitet und zwölf Mitarbeiter eingestellt. Umso mehr freut es uns jetzt, dass wir nach intensiver Arbeit in den letzten Tagen zumindest für die kommenden Wochen eine sehr gute Zwischenlösung gefunden haben", so Umbach.

Nun hoffen alle Beteiligten, dass die Endenicher Kita ab September ihren Normalbetrieb mit dann 40 Kindern aufnehmen kann. Die Universität Bonn als Bauherr erwartet das abschließende Ergebnis der Untersuchung gegen Ende August.

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