Karl-Simrock-Schule Schüler weihen Parcours ein

ENDENICH · Jungen und Mädchen der Karl-Simrock-Schule haben in Eigenleistung einen Fahrradparcours gebaut. Diesen haben sie nun eingeweiht.

 Joshua probiert den neuen Fahrradparcours auf dem Schulhof aus.

Joshua probiert den neuen Fahrradparcours auf dem Schulhof aus.

Foto: Roland Kohls

Joshua ist ein kleiner Meister auf zwei Rädern. Souverän steuert der Elfjährige sein Fahrrad über den Schulhof. "Prima. Augen immer nach vorne", fordert ihn Manfred Moll auf. Der Werkmeister und Techniklehrer steht gleich neben der Rampe, um im Notfall einzugreifen. Doch bei Joshua gibt es für ihn nichts zu tun. Der Fünftklässler meistert das Hindernis mit Bravour.

Gestern weihten Lehrer und Schüler der Karl-Simrock-Schule für Berufsorientierung ihren neuen Fahrradparcours auf dem Schulhof ein. Dabei ging es nicht allein darum, die Sicherheit im Straßenverkehr zu trainieren. "Unsere zentrale Idee dahinter ist, neben der Sicherheit die Eigenständigkeit der Schüler zu entwickeln", erklärte Arndt Hilse, Rektor der Schule. Dadurch würde man auch ein Stück dazu beitragen, dass die Schüler mobil bleiben und sich eventuell auch einen Ausbildungsplatz im Umland suchen.

Entstanden ist die Idee eines eigenen Fahrradparcours im Rahmen eines Pilotprojektes rund um das Thema Mobilität. Nach einer gemeinsamen Schüler-Lehrer-Fortbildung mit Experten der Sporthochschule Köln ging es schließlich in die Werkräume der Schule. Dort zimmerten die Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedliche Hindernisse. Die Wippe und die kleinen Brücken passierten die Radfahrer mühelos. Die Berg-und-Tal-Bahn erwies sich jedoch als sehr tückisch. Mit Anlauf musste man sie anfahren, um Schwung genug für die zweite Schikane zu haben. "Das ist nichts für mich", entschied Joshua nach einem ersten Versuch und fuhr zu seinem Lieblingshindernis.

Gleich nebenan hatte Friedrich Buchholz von der Verkehrswacht einen weiteren Parcours aufgebaut. "Ich will damit zeigen, wie einfach es ist, so etwas ohne großen Aufwand und mit wenig Geld zu realisieren." Spurwechsel, Richtungswechsel, Bremsen, Gleichgewicht halten. Auch das ist gar nicht so einfach, mussten die Radler schnell erkennen. Die Anweisungen von Friedrich Buchholz brachten so manchen zusätzlich ins Wanken. "Halte genau die Spur, das ist eine 1000 Meter hohe Brücke und darunter schwimmen 1000 Krokodile", feuerte er die Schüler der Sekundarstufe an. Nicht nur Gleichgewicht, sondern ein großes Maß an Geschick war an der letzten Schikane nötig. "Ihr müsst erst Gas geben und das rote Pedal umfahren und dann sofort bremsen. Denn das blaue Pedal nur wenige Zentimeter dahinter dürft ihr nicht berühren", so der Experte der Verkehrswacht.

Ihre Feuertaufe haben die eigenen Hindernisse, die im Werkunterricht entstanden waren, an diesem Nachmittag hervorragend überstanden. "Die werden wir jetzt regelmäßig auf dem Schulhof aufbauen, damit jeder trainieren kann, sooft er will", verspricht Rektor Arndt Hilse.

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