Modelleisenbahnbörse in Endenich Sammler fürchten Langfinger

ENDENICH · "Ich lasse nicht jeden in meinen Bastelkeller", sagte ein Modellbaufan, der seinen Namen nicht nennen möchte. Der Grund: Angst vor Diebstahl!

 Sammler und Fans stöbern und schauen am Sonntag auf der Modelleisenbahnbörse in der Josef-Strunck-Halle. In den Kellern der Sammler lagern wahre Werte.

Sammler und Fans stöbern und schauen am Sonntag auf der Modelleisenbahnbörse in der Josef-Strunck-Halle. In den Kellern der Sammler lagern wahre Werte.

Foto: Roland Kohls

Denn in den Kellern der Eisenbahnfreunde sammeln sich richtige Werte. Das belegten am Sonntag die Preise auf der Börse des Modelleisenbahnclubs Bonn in der Josef-Strunck-Halle in Endenich.

So kostet etwa ein Liebhaberstück, das dort angeboten wurde, über 1000 Euro. Die Lokomotive des Schweizer Herstellers Lemaco, Baujahr 1988, aus Messing wurde in Handarbeit gefertigt, erklärte ein Händler aus Hessen.

Das H0-Modell stammt außerdem aus einer limitierten Serie. Nur 300 Stück wurden gebaut, die Lokomotive trägt die Seriennummer 151. Der Händler bot sie für 1250 Euro an. Er hatte zusätzlich große Spur 1-Lokomotiven im Angebot. Die kosten immerhin auch um 500 Euro.

Bei der Modelleisenbahnbörse am Wochenende war aber auch etwas für kleinere Budgets dabei. Eine Lokomotive für die H0-Spur bekam man bereits für 18 Euro, Waggons gab es für drei Euro. "Ich schau hier, ob es etwas gibt, was ich noch nicht habe", sagte ein Sammler. Auch er will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen, weil er Angst vor ungebetenen Besuchern hat.

Der Bonner hat schon seit Kindertagen eine H0-Bahn, die er nach und nach ausgebaut hat. Er schaute sich aber auch für die Nachbarskinder um, die jetzt in dem Alte seien, in dem er mit seiner Bahn begonnen habe.

Mit großen Augen ging der fünfjährige Leo durch die Ausstellung. Er begeisterte sich für die Briobahn, die für Kinder ab drei Jahren geeignet ist. Diese Bahnen, die auf Holzschienen fahren, lassen sich auch mit einer Fernbedienung bedienen. Leo jedenfalls war fasziniert - womöglich der Anfang einer langen Sammlerkarriere.

Insgesamt 18 Aussteller waren auf der Kauf- und Tauschbörse für Modelleisenbahnen vertreten. Neben Loks und Waggons der verschiedenen Spurbreiten wurden auch Schienen, Häusermodelle und anderes Zubehör angeboten. Für Kinder gab es mehrere Spielanlagen und Bastelplätze. Der Lok-Doc kümmerte sich um Lokomotiven, die Probleme machen.

Club betreibt zwei große Modellbahnen

Der Bonner Modelleisenbahnclub (MEC) wurde 1999 von zwölf Modelleisenbahnern gegründet und hat zurzeit 32 Mitglieder. Neben den Ausstellungen und Kauf- und Tauschbörsen, die der Verein organisiert, kümmert sich der MEC um Historisches rund um den Schienenverkehr. Der Verein unterstützt seine Mitglieder beim Bau der eigenen Anlage und betreibt selbst zwei große Modellbahnen. Die Mitglieder treffen sich an den Clubabenden donnerstags ab 19 Uhr, Schickgasse 21, in Buschdorf.

Mehr Informationen auf www.mec-bonn.de.

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