Alter Schlachthof Stadtverwaltung schlägt Verkauf des Gebietes vor

BONN · Die Idee, den Alten Schlachthof in ein Popkultur-Zentrum zu verwandeln, nimmt immer konkretere Formen an. Vorige Woche hatte der Planungsausschuss das Projekt einstimmig befürwortet. Jetzt schlägt auch die Verwaltung dem Rat vor, 10.000 Quadratmeter des Schlachthofgeländes an die Investorengruppe um den früheren Rheinkultur-Macher Holger Jan Schmidt zu verkaufen. Weitere 5000 Quadratmeter sollen an einen namhaften Fassadenhersteller gehen.

Die Musikveranstalter planen ein "Kompetenzzentrum für Popkultur". Kern des Konzeptes ist eine Probe- und Veranstaltungshalle für 1500 Besucher (stehend) beziehungsweise 800 Besucher (sitzend). Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Schlachthofes an der Immenburgstraße würde für Büros und Seminarräume genutzt.

Die Halle dahinter würde ihre Vorderfassade behalten, ansonsten aber neu gebaut werden. Jährlich sollen dort rund 70 Konzerte sowie etwa 70 Proben für Tourneevorbereitungen stattfinden. Die Investoren wollen nach eigenen Angaben 4,5 Millionen Euro in das Projekt stecken. Würden sie vorhandene Gebäude umnutzen, hätte dies Einfluss auf den noch zu ermittelnden Kaufpreis, so das Presseamt.

Aus Sicht der Stadtverwaltung müssten die künftigen Betreiber aber auch noch Hausaufgaben erledigen: Sie sollen Parkplätze für 400 Autos schaffen und für den Fall einer Havarie in der benachbarten Müllverbrennungsanlage ein Alarmierungskonzept erarbeiten. Verkehrsfragen seien ebenfalls noch zu klären.

Der Fassadenhersteller erwägt nach Stadtangaben, entlang der Immenburgstraße ein Bürogebäude zu errichten. Dahinter solle die Produktions- und Lagerhalle entstehen. Sobald die Planung weiter konkretisiert sei, werde die Verwaltung den genauen Bodenwert ermitteln. Einen konkreten Verhandlungsauftrag für beide Projekte soll die Bezirksvertretung Bonn am 29. April beraten, bevor am 15. Mai der Rat entscheidet. Das 28 600 Quadratmeter große Gewerbegebiet in der Weststadt steht seit Ende 2012 leer.

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