Kommentar Noch viele Fragen

BONN · Gut, dass die Stadt Bonn in Endenich offen und ausführlich Auskunft zur geplanten Nutzung des Paulusheimes als Flüchtlingsunterkunft gegeben hat. Auch wenn nicht alle Fragen erschöpfend beantwortet oder auch weitere Fragen wegen des abrupten Endes der Informationsveranstaltung nicht gestellt werden konnten.

Aber: Wer Bescheid weiß, der lässt sich in der Regel nicht von Menschen beeindrucken, die aufgrund ihrer rechtsextremen Gesinnung nur Angst und Unfrieden schüren wollen. Auch nicht von denen, die im Übereifer solche Veranstaltungen wie in der Trinitatiskirche als Plattform für ihren Kampf gegen Rechtsradikale nutzen.

Das heißt nicht, dass keine kritischen Diskussionen geführt werden dürfen. Sie müssen es sogar. Denn den Bürgern in Endenich brennen noch zu viele Fragen auf den Nägeln. Etwa, was geschieht eigentlich mit den Flüchtlingen, wenn in zwei Jahren der Mietvertrag für das Paulusheim ausläuft?

Wo es in Bonn doch viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt! Und wie wird ihnen ganz konkret im Alltag geholfen, wer nimmt sie an die Hand? Wie konkret wird sich um die Kinder und Jugendlichen gekümmert, die Krieg und Tod hautnah miterleben mussten und schwer traumatisiert sind?

Dass dabei noch nicht alles rundläuft, räumen die Verantwortlichen selbst ein. Aber die Bereitschaft unter den Bürgern, der Stadt bei diesen Aufgaben zu helfen, ist groß, wie viele an dem Abend deutlich machten. Das war die erfreuliche Seite der Veranstaltung.

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