Feuerwehr im Einsatz Chemie-Unfall in Endenich

BONN-ENDENICH · Zu einem Chemieunfall ist es im Institut für organische Chemie und Biochemie der Bonner Universität an der Gerhard-Domagk-Straße in Endenich gekommen.

Wie Andreas Archut, Sprecher der Universität, mitteilte, hatten zwei wissenschaftliche Mitarbeiter in einem Labor ätzende Salzsäuredämpfe eingeatmet. Archut lobte in diesem Zusammenhang die Kommilitonen der beiden Opfer: Diese hätten vorbildlich Erste Hilfe geleistet, indem sie die Reste der Salzsäure abspülten und die Rettungsleitstelle informierten.

Krankenwagen brachten die beiden Verletzten wenig später in die Uniklinik. Wie schwer die Verletzungen sind, ist noch nicht klar. Die Bonner Feuerwehr rückte wie üblich bei einem ABC-Alarm dieser Kategorie mit einem Großaufgebot nach Endenich aus. Rund 50 Wehrleiter waren im Einsatz, berichtete Feuerwehrsprecher Martin Haselbauer.

Passiert war der Unfall laut dem Uni-Sprecher in einem Labor im vierten Stock. Zwei Doktoranden hätten versucht, eine Flasche mit Siliciumtetrachlorid zu öffnen. Das misslang, weil der Verschluss festsaß. Darauf hätten die Doktoranden laut Archut die 50 Milliliter Flasche "eingespannt", um diese zu öffnen. Bei dem Versuch sei das Gefäß aber zerbrochen. Durch den Kontakt mit der Luft habe sich der Inhaltsstoff der Flasche in Salzsäuredämpfe verwandelt.

Diese gefährlichen, da stark ätzenden Dämpfe, atmeten die beiden Uni-Mitarbeiter ein, führte Archut aus. Nachdem Feuerwehrleute in speziellen Chemieschutzanzügen das betroffene Stockwerk auf mögliche weitere Gefahren untersucht hatten, gab es rasch Entwarnung.

Die Freisetzung der Salzsäuredämpfe erfolgte "nur in einem räumlich sehr begrenzten Bereich", erklärte Feuerwehrsprecher Haselbauer. Zudem sei die ausgetretene Menge "so gering gewesen, dass keinen weiteren Maßnahmen notwendig waren".

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