Aktion der Caritas Caritas-Kampagne für Vielfalt

Endenich · Im Haus der Springmaus erwartete die zahlreichen Gäste am Montag ein Abend mit viel Musik, Gesang und Schauspiel. Zum Start der Kampagne der Bonner Caritas "vielfalt. viel wert" präsentierten Künstler ein multikulturelles Bühnenprogramm.

 Theatergruppen zeigten die Lebensrealität von Flüchtlingen.

Theatergruppen zeigten die Lebensrealität von Flüchtlingen.

Foto: Horst Müller

Bonner sprachen über ihre Lieblingsorte, lebende Bücher fesselten die Zuhörer und Flüchtlinge erzählten ihre bewegenden Geschichten. Die Veranstaltung diente jedoch auch dazu, drei neue Kulturprojekte der Caritas vorzustellen.

Die Kampagne ist eine Kooperationsinitiative der Caritasverbände in Bonn und Köln mit dem, Ziel, den Wert gesellschaftlicher Vielfalt hervorzuheben und das multikulturelle Miteinander in den Städten zu fördern.

"Wir wollen Vorurteile abbauen und das Schubladendenken in den Köpfen der Menschen aufheben", erklärte Gabi Al-Barghouthi, Leiterin des Fachdienstes für Integration und Migration der Bonner Caritas. "Es geht darum, dass die Leute nicht bloß den Flüchtling, den Obdachlosen oder den Muslim sehen, sondern auch den Menschen dahinter mit seinen individuellen Fähigkeiten als Mehrwert für die Gesellschaft wahrnehmen."

Mit ihren schauspielerischen und tänzerischen Fähigkeiten überzeugte am Montagabend vor allem die Theatergruppe des Vereins "Ausbildung statt Abschiebung", die das Publikum mit ihrem Theaterstück "Lebens(t)räume" auf eine Reise durch die Lebensrealitäten junger Flüchtlinge mitnahm. Im Anschluss an die Darbietung stellte die Caritas das "Theater Mondial" als erstes von insgesamt drei Projekten vor, bei dem Einheimische gemeinsam mit Bewohnern eines Flüchtlingsheimes Stücke erarbeiten, proben und aufführen.

"Den Flüchtlingen soll dies die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und zugleich die gegenseitige Toleranz fördern", so Al-Barghouthi. Das Projekt sucht derzeit weitere Mitwirkende.

Als zweite Initiative wurde das Bonner Portraitprojekt "Gesichter Bonns" der Fotografin Beatrice Treydel vorgestellt. Dabei zeigen rund 100 Bilder Bonner an ihren jeweiligen Lieblingsorten. "Das Projekt ist meine Liebeserklärung an die Stadt Bonn. Ich möchte auf diese Weise die wundervolle Vielfalt der Menschen, die hier leben, künstlerisch und dokumentarisch festhalten", erklärte Treydel. Für ihre Aufnahmen sucht die junge Fotografin noch weitere Gesichter.

Als drittes Projekt im Rahmen der neuen Kampagne präsentierte die Caritas die "Lebende Bibliothek". Anstatt richtiger Bücher können sich Besucher dort Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion für eine halbe Stunde lang als lebendes Buch ausleihen.

Im Vier-Augen-Gespräch darf der Leser sein Buch dann alles fragen, worüber er mehr erfahren möchte. Im Rahmen der Bonner Kulturwoche kann die "Lebende Bibliothek" am 5. Dezember im Haus Mondial auf der Fritz-Tillmann-Straße 9 besucht werden.

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