Arkema-Areal in Bonn Unternehmensgruppe lässt Gelände von Architekten beplanen

BONN · "Modernes, generationenübergreifendes und nachhaltiges Wohnen und Arbeiten im Quartier" - das verspricht die Frauenrath Gruppe für das mehr als 60.000 Quadratmeter große ehemalige Arkema-Gelände an der Siemensstraße.

Sobald das städtebauliche Konzept vorliegt und die Abstimmung mit der Stadt Bonn abgeschlossen sei, könne man mehr zu dem Vorhaben sagen, hieß es aus der Unternehmensgruppe, die in Heinsberg/ Nordrhein-Westfalen und Bretnig/Sachsen jeweils mit dem gleichen Leistungsspektrum Bauunternehmen, Landschaftsbau, Recycling, Projektentwicklung, Bauträgerschaft und Zaunbau vertreten ist.

Indes warb das Unternehmen kürzlich unter anderem mit diesem Projekt auf der Münchener Immobilienmesse Expo Real. Der Zuschlag "für eine der größten Projektentwicklungen in der Geschichte der Unternehmensgruppe Frauenrath" sei noch "taufrisch", hieß es, aber die Arbeiten liefen auf Hochtouren.

"Denn die anspruchsvolle Revitalisierung des ehemaligen Betriebsgeländes der Arkema in Bonn ist ein Prestigeprojekt von enormer städtebaulicher Bedeutung." Mit der Planung ist das Bonner Architekturbüro Özen-Reimer+Partner beauftragt. Vorgesehen sei auf ein "ausgewogener Mix aus Wohn- und Gewerbeeinheiten".

Das Werk wurde Mitte 2009 geschlossen. Früher gehörte die Produktion von Heizschmelzklebern für die Textil-, Automobil- und Elektronikindustrie zu Atofina. Karl Plate hatte das Traditionsunternehmen unter dem Namen Dr. Plate Chemische Fabrik GmbH im Jahr 1947 gegründet. Zu den Blütezeiten des Unternehmens waren 600 Menschen an der Siemensstraße beschäftigt, zuletzt arbeiteten 83 Mitarbeiter im Bonner Werk.

Weite Teile des Betriebsgelände waren damals schon seit Jahren ungenutzt, nachdem Stück für Stück Aktivitäten verkauft, verlagert oder geschlossen wurden: Die Produktion von Kunststoff-Angelschnüren, die Plates Chemiker erfunden hatten, 1993, die Lackproduktion 1996 und die Folienproduktion 1998. Zu den Bonner Erfindungen gehört beispielsweise auch der erste Kunststoffreißverschluss. Der Standort weist eine heterogene Struktur auf.

Ursprünglich war es ein klassisches Industriegebiet, in der Nähe befand sich außerdem in der ehemaligen Biskuithalle eine Konzerthalle und Diskothek. In einem benachbarten ehemaligen Verwaltungsgebäude hat ein privater Investor den Gewerbepark Bonn-Dransdorf eingerichtet. Im sogenannten Sirius Business Park gibt es Büros, Lagerstätten und Werkstätten. Im Westen liegen ein Grünzug sowie Wohngebiete mit Reihenhaus- und Geschosswohnungsbau der 1950er bis 1970er Jahre.

"Eine kluge Infrastruktur und ein ausgefeiltes Konzept für ein angenehmes Wohnumfeld machen das Objekt zu einem zeitgemäßen Stadtquartier, das keine Wünsche offen lässt", verspricht Frauenrath.

Die Verbindung von Tradition und Moderne mache einen ganz besonderen Reiz aus. Das ehemalige Werksgelände werde "sorgfältig und mit sicherem Blick fürs Detail" saniert. Gebäude und Elemente vergangener Industriekultur blieben teilweise erhalten und würden aufwendig hergerichtet. "Roter Backstein und moderne Architektur verbinden sich auf elegante Weise und knüpfen an die Industriegeschichte des Quartiers an", so Architekt Albert Özen-Reimer.

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