Pappenheim Schüler der Kettelerschule bauen ihre eigene Stadt

Dransdof · In Pappenheim ist alles selbst gemacht: Schüler der Kettelerschule basteln daran seit Wochen. In Pappenheim ist die Welt noch in Ordnung: Es gibt genügend Parkplätze, die Eisdiele ist direkt neben dem Pizzabäcker und der Kaufladen führt von Lutschern bis Obst alles, was das Herz begehrt.

 So sieht es aus in Pappenheim: Die Kinder von der Kettelerschule haben ihre eigene kleine Stadt gebaut.

So sieht es aus in Pappenheim: Die Kinder von der Kettelerschule haben ihre eigene kleine Stadt gebaut.

Foto: Nicolas Ottersbach

Ihre eigene Stadt haben die Schüler der Kettelerschule aufgebaut, und zwar in der Galerie "S.Y.L.A.N.T.E.NHEIM" in der Maxstraße 55. Aus Pappmaché und Müll bauten sie wochenlang ihre eigene Metropole, in der sie auch spielen können.

"Wir haben erst ein paar Ideen gesammelt und dann einfach losgelegt", sagt der neunjährige Fabian Bommer. Stück für Stück entstanden so seit den Sommerferien in der Arbeitsgemeinschaft die Geschäfte und Häuser, insgesamt 30 Kinder bastelten mit. Planungen und Zeichnungen gab es nicht, statt dessen orientierten sie sich an ihrer Fantasie und verwerteten das, was zur Verfügung stand.

So zum Beispiel einen kaputten Schallplattenspieler, der mit ein bisschen Pappe und Farbe wieder zum Laufen gebracht wurde. Zur Zapfsäule machten sie eine ausgediente Gartenspritze. Die Lebensmittel gestalteten die Kinder einfallsreich. Mit Glühbirnen formten sie Eiskugeln, die Pizza belegten sie mit Pappsalami und Pappkäse. Bobbycars funktionierten sie zu Autos um und malten Straßen und Parkplätze auf den Boden.

Am besten gefiel Damira Kiefer und vielen anderen aber das "schmale Haus", dass nach dem Vorbild des Ausstellungsstückes von Erwin Wurm im Bonner Kunstmuseum gebaut wurde. "Da gibt es richtiges Licht, Türen, Fenster und Hundeklappe können wir öffnen", sagte die Neunjährige. Beim Errichten achteten die Kleinen auf viele Details, sie hängten Blumenkästen und sogar die richtige Hausnummer 79 auf.

Die Arbeitsgemeinschaft leitete die Kunstpädagogin Kathrin Stein. "Es sollte ein Projekt sein, bei dem viele ausgediente Sachen verwendet werden können", sagte sie. Auf dem Sperrmüll wurde nach geeigneten Materialien gesucht, mit rund 50 Litern Tapetenkleister modellierten die Schüler alte Zeitungen. "Das war manchmal eine riesige Sauerei, vor allem mit der Farbe", erzählte sie. Es sei schwierig gewesen, die Gruppe in Zaum zu halten.

Dabei war die Beteiligung der AG anfangs nicht so gut. "Es sprach sich erst nach und nach rum, dann machten immer mehr mit", sagt Stein. Deshalb soll das Projekt demnächst weitergeführt werden. Noch bis zum 8. November kann das Projekt besichtigt werden, Mittwoch bis Freitag von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.

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