Hobbygärtner in Dransdorf "Kleingartenanlagen sind ein Stück Lebensqualität"

DRANSDORF · Im Frühjahr verteilt die SPD Tomaten, Paprika und Peperoni an die Bonner Kleingärtner. "Aber im Sommer gibt es nichts Rotes", sagte Fraktionschefin Bärbel Richter. Also verteile man stattdessen Feldsalat - der hält sich auch im Winter.

 Feldsalat kann im Winter geerntet werden.

Feldsalat kann im Winter geerntet werden.

Foto: Knopp

Das machen die Sozialdemokraten schon seit zwölf Jahren in der Dransdorfer Kleingartenanlage Am Wasserfeld. Zur Aktion am Samstag hatten die Kommunalpolitiker rund 5000 Pflänzchen und auch einige Rezepte mitgebracht.

Allerdings waren nicht so viele Kleingärtner gekommen, wie man es sonst von dieser Aktion gewöhnt ist, was die Veranstalter auf das wechselhafte Wetter schoben. Dennoch gingen die Salatpflanzen gut weg. Vertreter vieler Anlagen in Bonn luden die Gewächse ein, um sie dann vor Ort an die Kollegen weiterzuverteilen.

"Es ist ein schönes Zeichen, dass die Politik auch die Kleingärtner wahrnimmt", sagte Jürgen Lorenz, der als stellvertretender Vorsitzender den Bonner Stadtverband der Kleingärtner vertrat. Dadurch könne man die Anliegen an die Politik weitergeben. Zum Beispiel pflegen die Kleingärtner die Grünanlagen auf Flächen, die der Stadt gehören. "Das Material dafür muss von der Verwaltung kommen." Gemeint sind vor allem Container für die Grünabfälle durch die Heckenpflege. Unterm Strich funktioniere die Zusammenarbeit mit der Stadt "ganz gut".

Ein anderes Thema seien Anlagen wie die in Kessenich, wo die Gärtner um ihre Flächen bangen müssen. Sie wehren sich gegen die Bebauung - seien es Wohnungen oder Supermärkte. "Freilich kann die Stadt letztendlich über ihre Flächen entscheiden", so Lorenz. "Aber langfristig gibt man ein Stück Lebensqualität auf." Kleingartenanlagen wären als "grüne Lungen" der Stadt ebenso Entscheidungskriterien für Neubürger, in die Stadtteile zu ziehen, wie Spielplätze und Parkanlagen. Sie zu bebauen, würde also die Stadt unattraktiver machen.

Die Kleingärten seien "von großem Wert für unsere Stadt", sagte Richter. Deshalb müsse man auch für solche Fälle Lösungen finden. Ein Anliegen, das sie auch an den SPD-OB-Kandidaten Peter Ruhenstroth-Bauer weitergab, der die Veranstaltung besuchte.

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