Dransdorf Hurra: Prinzenpaar hat das "Helau" verlernt
DRANSDORF · Was ist denn da los bei den Großen Dransdorfern? Der neue Prinz Helmut I. (Pütz) hielt seine ersten Büttenreden ausgerechnet in Mainz und lernte den Rosenmontag in München und Berlin kennen, seine künftige Prinzessin Christiane I. (Henk) stammt aus Westfalen, und Kinderprinzessin Mirela I. (Kiefer) bekam bei ihrer Proklamation am Samstag in der Dransdorfer Burg einen Weinkrampf. Alles "Helau" oder was?
Am Ende wurde trotzdem alles gut: Der neue Prinz kann nicht nur schwaade wie ein Wasserfall - da wurde seine Ausbildung als Politologe deutlich -, sondern er hat auch einen kölschen Pass und damit beste Voraussetzungen für die Session. Die GDKG-Jecken nahmen also amüsiert zur Kenntnis, dass er sogar Präsident Willi Baukhage in punkte Redefluss in den Schatten stellen kann, was gar nicht so einfach ist.
Dabei räumte Helmut I. allerdings ein, er habe früher nie was vom Vereinskarneval gehalten, bis Ex-Präsident Werner Knauf ihn anwarb. Doch jetzt das: "Was Besseres gibt es gar nicht", sagte Pütz, stimmte das Lied "Mir jeht et joot" an und ließ sich stolz die Insignien der Macht - Prinzenkette, Federn und Paias - überreichen.
Auch Prinzessin Christiane I. nahm keiner ihre Abstammung aus Westfalen übel, denn: "Ich habe vor sechs Wochen einen kleinen Dransdorfer zur Welt gebracht", sagte sie.
Der kleine Karl lag derweil im Kinderwagen und schlief selig, während Vater Olaf Henk verriet: "Ich habe meinen Sohn schon am Tag der Geburt bei der GDKG angemeldet." Und Baukhage stellte wie selbstverständlich fest: Das wird der Kinderprinz des Jahres 2024 und Prinz des Jahres 2033.
Spätestens da waren alle wieder damit versöhnt, dass auch Christiane ihre ersten Rosenmontage ebenfalls in Mainz verbracht hatte. Und klar ist damit auch, dass Olaf während der jecken Tage die Kinderbetreuung übernimmt und für ihn Karneval mehr oder weniger ausfällt. Übrigens ist auch der Prinz noch aufgeregt: Die in Neuseeland lebende Tochter des 73-Jährigen erwartet heute ihr viertes Kind.
Bliebe noch der Weinkrampf zu klären, der Kinderprinzessin Mirela I. übermannte. Die Zwölfjährige war bei ihrer ersten Rede so gerührt und aufgeregt ("Das Amt ist das Schönste, was mir passiert ist"), dass sie mit einem Riesenbeifall unterstützt wurde. Und Bezirksbürgermeister Helmut Kollig sagte später: "In dem Moment wurde es mir auch ein bisschen feucht im Auge."
Spätestens da redete keiner mehr von "Helau", und das Prinzenpaar intonierte ein perfektes "Dreimol Alaaf". Die Lauerstellung ist für sie vorbei, für alle anderen begann sie dann erst am Buffet.
