Biologische Station kartiert "wilde Ecken" Ein Rest Natur

DRANSDORF · Seit gut drei Jahren macht sich die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft die Arbeit, kleine Grün- und Brachflächen im Stadtgebiet zu ermitteln und zu erfassen.

Einige hundert solcher Hinweise sind zusammengekommen: Wegränder, Pfade, Schutthaufen, Brachgrundstücke, Scheunen und Mauern. Zehn Standorte haben die Biologen exemplarisch ausgewählt und mit Hinweistafeln versehen, um der Bevölkerung vor Augen zu führen, "dass auch uselige Ecken etwas Besonderes haben", sagt Christian Chmela, Leiter der Biologischen Station. Am 23. Juni soll das Projekt, das den Namen "wilde Ecken" trägt, vorgestellt werden.

Auf den Hinweistafeln wird unter anderem auf die kulturelle Entwicklung oder die historische Bedeutung hingewiesen und auf ihren Zusammenhang mit dem jeweiligen lokalen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten verwiesen. Ziel des vom Landschaftsverband Rheinland geförderten Projektes ist es, mehr Aufmerksamkeit für die besondere Bedeutung von Brach- und Grünflächen für die urbane Stadtlandschaft zu schaffen.

Diese Flächen gab es vor wenigen Jahren viel häufiger in menschlichen Siedlungen. Sie sind ein Rest Natur inmitten der Stadt. Aber sie verschwinden immer mehr. Doch solche "wilden Ecken" haben eine ganz besondere Lebenswelt mit einzigartigen Pflanzenflora und Tiergesellschaften, die bewahrt werden soll.

"Mit dem Projekt wollen wir dem Sauberkeits- und Versiegelungswahn entgegenwirken und in der Bevölkerung das Bewusstsein wecken, dass diese Flächen wertvoll sind" so Chmela.

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