Sirius-Business-Park in Dransdorf Christoph Klein und Sascha Podeiko bauen Bonns erste Kletterhalle

BONN · Die große, lichtdurchflutete Halle liegt voller Hölzer. Nach fester Vorgabe werden sie ineinandergesteckt, um später verkleidet zu werden. Die Existenzgründer Christoph Klein und Sascha Podeiko wollen in Bonn mit ihrer Kletterhalle in eine Marktlücke stoßen. Im Dransdorfer Sirius-Business-Park neben der alten Biskuithalle entsteht bis Ende November "Boulders Habitat" mit einer Größe von 1100 Quadratmetern.

Die beiden treten mit einem Konzept an, das in der Gegend so erst wieder in Köln, Düsseldorf und Koblenz zu finden ist. "Die Idee kam Anfang des Jahres", sagt der 32-jährige Klein, von Haus aus Veranstaltungskaufmann und Betriebswirt. "Ich klettere seit gut zwei Jahren." Klein suchte damals einen Sport, "der Spaß macht und den man zu mehreren, aber auch allein machen kann".

Nun will er das Hobby zum Geschäft machen. Als Kompagnon steht ihm ein echter Profi zur Seite. Podeiko ist Sportwissenschaftler und Kletterlehrer. "Klettern ist seit 20 Jahren meine Haussportart", sagt der Mitbetreiber der K11-Boulderhalle in Köln. Ihn zieht es aber nicht nur nach drinnen, sondern auch raus auf den Fels.

Bevor sich die Bohrer und Akkuschrauber in der Halle 20 in Bonn drehten, war dort eine Bildungsstätte mit Werkstatt untergebracht. Nun soll dort die "Königsdisziplin des Kletterns", wie Podeiko sagt, einziehen. Beim Bouldern benötigen die Sportler kein Seil, weil sie immer in Absprunghöhe unterwegs sind.

Zwischen 300 und 400 Kletterrouten in den verschiedensten Schwierigkeitsstufen soll es bei Boulders Habitat geben, die entsprechenden Griffe und Tritte sind dabei farblich markiert. "Man arbeitet mit dem eigenen Körpergewicht. Das ist grundsätzlich gesund", sagt Podeiko. Zusätzliche Fitnessgeräte seien nicht notwendig.

"Man lernt Leute kennen und man philosophiert über die Wand", sagt Klein. Entsprechend wird es ein Bistro geben, um mal auszuruhen. Ein Kinderbereich wird in einem abgetrennten Glaskasten eingerichtet. Es wird einen Seminarraum geben, Schulungen und Technikkurse sind in Planung. Wandbauer ist die Frankfurter Spezialfirma T-Wall. Stehen die Wände, dann kommen die Routensetzer unter Federführung von Podeiko dran.

Wer das Klettern ausprobieren will, benötigt Sportbekleidung. Turnschuhe sind eher unbrauchbar, "das macht keinen Spaß", sagen die Kletterexperten. Kletterschuhe und Magnesiumbeutel könne man sich aber vor Ort leihen. Die beiden Inhaber, die eine sechsstellige Summe investieren, hoffen, dass sich die Studenten, Ministeriums- und Telekommitarbeiter aus der Nachbarschaft für ihr Angebot an der Siemensstraße interessieren.

Reine Boulderhallen sind rund um Bonn rar. Die Kletterhallen in Spich und Wesseling haben allerdings einen Boulderbereich. In Dransdorf sollen Kletterer täglich zwischen 10 und 23 Uhr klettern können. Ein Tageskarte wird voraussichtlich unter zehn Euro kosten, Kurztickets etwas weniger.

Mehr Infos gibt es auf der Seite www.bouldershabitat.de.

Bouldern

Die Disziplin Bouldern hat sich aus dem Klettern entwickelt. Dabei ist man immer in Absprunghöhe unterwegs - in Bonn wird das bis zu einer Höhe von vier Metern an der Oberkante der künstlichen Steine, eben Boulder, sein. Somit ist kein Seil als Sicherung nötig. Wer fällt, landet auf einer 30 Zentimeter hohen Weichbodenmatte. Letztlich kann sich jeder so voll aufs Klettern konzentrieren und Probleme lösen: So nennt man es, wenn die einzelnen Routen an der Wand bezwungen werden wollen.

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