Rangierbahnhof Dransdorf Auf der HGK-Schienentrasse könnten künftig Straßenbahnen fahren

DRANSDORF · Noch liegen die Gleise der alten HGK-Trasse still und verlassen zwischen dem Dransdorfer Gewerbegebiet und Buschdorf. Doch vieles deutet darauf hin, dass diese Gleise in nicht allzu ferner Zukunft reaktiviert werden. Zuletzt ließ ein entsprechender Passus bei den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zum Baugebiet Otto-Hahn-Straße in Buschdorf die Politiker in der Bezirksvertretung (BV) Bonn aufhorchen.

 Bahnhofsgebäude mit Gleisen: Über die Jahre hatte sich die Natur das Areal des Rangierbahnhofs zurückgeholt. In jüngster Zeit wurde hier in großem Stil gerodet. Die 1969 eröffnete Anlage hinter dem Gewerbegebiet Dransdorf war nur zehn Jahre genutzt worden.

Bahnhofsgebäude mit Gleisen: Über die Jahre hatte sich die Natur das Areal des Rangierbahnhofs zurückgeholt. In jüngster Zeit wurde hier in großem Stil gerodet. Die 1969 eröffnete Anlage hinter dem Gewerbegebiet Dransdorf war nur zehn Jahre genutzt worden.

Foto: Martin Ochmann

Darin teilen die Stadtwerke Köln mit, dass sie sich "im Hinblick auf eine Reaktivierung der HGK-Trasse und auch bezüglich einer möglichen Verlängerung der Straßenbahnlinie 61 von Auerberg nach Buschdorf bereit erklären, eine Lärmschutzwand zu errichten". Ob das denn für künftige Bewohner des Neubaugebietes bedeuten würde, dass Container in unmittelbarer Nachbarschaft hin- und her transportiert werden, wollte Andrea Eichenhorst (SPD) wissen.

Eine Frage, die zumindest in der BV nicht beantwortet werden konnte. Laut Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann arbeitet die Verwaltung derzeit an einer aktuellen Vorlage für den Planungsausschuss am 16. Januar, derzeit gebe es keinen neuen Sachstand. Die Stadtwerke Köln reagierten nicht auf eine GA-Anfrage.

Feststeht bislang, dass der Besitzer der Trasse, die Häfen- und Güterverkehr Köln (HGK) das Gelände verkaufen will. "Wir haben ein entsprechendes Angebot im Bundesanzeiger publiziert", sagte HGK-Sprecher Jan Zeese. Seitdem verhandele das Unternehmen mit Interessenten. Die HGK selbst wolle die Trasse entwidmen und stilllegen, eine entsprechende Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes liege jedoch nicht vor.

Ist eine Trasse einmal entwidmet, ist es sehr unwahrscheinlich, dass dieser Vorgang wieder rückgängig gemacht wird. Deswegen ist die Stadt Bonn gegen die Pläne der HGK. "Wir würden gerne, und das ist im Verkehrsentwicklungsplan dokumentiert, die Strecken teilweise für die Straßenbahn zwischen Tannenbusch, Buschdorf und Auerberg mittel- bis langfristig nutzen. Insofern könnte man von einer Reaktivierung sprechen - für den Personennahverkehr", so Hoffmann.

Laut dem Planungsausschussvorsitzenden Rolf Beu (Grüne) gibt es einen entsprechenden Beschluss des Stadtrates, alle vorhandenen Industriegleise im Bestand zu lassen. "Wir wollen die Schieneninfrastruktur erhalten", so Beu. Interesse an der Nutzung der Trasse hatte auch der Hafenspediteur Am Zehnhoff-Söns (AZS). Das Unternehmen wollte damit ein freies Grundstück neben dem Nordfriedhof erschließen, diese Pläne haben sich aber zerschlagen, sagte AZS-Chef Gregor Söns.

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