Kommentar Verständnis gefragt

Immer wieder hört man, wie gut das Zusammenspiel von professioneller und ehrenamtlicher Arbeit bei der Betreuung der Flüchtlinge in den Notunterkünften in Bonn bisher klappt.

So wie gestern Morgen bei der Pressekonferenz, als Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch über die jüngste Entwicklung bei der Suche nach geeigneten Standorten für Flüchtlingsheime berichtete und dabei auch seinen eigenen Leuten ein dickes Lob für ihren unermüdlichen Einsatz aussprach. Das haben sie verdient. Wie alle, die sich dieser großen Herausforderung stellen und mit anpacken.

Doch wer sich engagiert und sich für etwas einsetzt, macht sich nicht nur Freunde. Eine Erfahrung, die zurzeit manche ehrenamtlichen Helfer in den Flüchtlingsunterkünften machen müssen. Nach Sachspendenaufrufen kommen die Leute oftmals in Scharen und bringen gebrauchte Kleidung, Bettzeug, Möbel, Spielsachen und sogar Elektrogeräte vorbei, die daheim entbehrlich geworden sind, aber in der Flüchtlingsunterkunft benötigt werden.

Da füllen sich die Kleiderkammern und Lager im Nu. Das Problem: Die Kapazitätsgrenzen sind schnell erreicht. Ja, und dann kommt es halt auch schon mal vor, dass ein Spender samt seiner Altkleidersäcke wieder abgewiesen werden muss.

Nicht jeder Spender hat dafür Verständnis. Ärger ist programmiert und schnell hagelt es Kritik. Und die Helfer müssen sich manches Mal so einiges anhören. Abgesehen davon, dass einige Zeitgenossen glauben, Kleiderkammern seien eine zusätzliche Möglichkeit, Sperrmüll zu entsorgen.

Also, haben Sie bitte ein Nachsehen, wenn Ihre Spende im Moment vielleicht nicht angenommen werden kann. Zu einem späteren Zeitpunkt sicher immer wieder gerne. Am besten vorher fragen. Und noch ein Tipp: Was immer geht, sind Geldspenden. Da reichen die Kapazitäten unendlich und die Hilfsorganisationen können gezielt beschaffen, was gerade dringend benötigt wird.

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