Lesung in Bonn Patricia Kelly stellt im Basecamp ihr neues Buch vor

BONN · Ihre Stimme erfüllt die gesamte Lagerhalle. Die Bühne, auf der Patricia Kelly mit ihrer Gitarre steht, sieht aus wie ein Wohnzimmer: ein Kerzenleuchter, eine Stehlampe, ein Klavier, eine Kleiderstange, am Bühnenrand ein kniehoher englischer Doppeldeckerbus.

 Kerzenleuchter, Stehlampe und Teekanne: Patricia Kelly liest in der Atmosphäre der 50er Jahre.

Kerzenleuchter, Stehlampe und Teekanne: Patricia Kelly liest in der Atmosphäre der 50er Jahre.

Foto: Susanna Heraucourt

Alle Gegenstände sind Erinnerungsstücke und Requisiten der Kelly-Family. Die Atmosphäre des Basecamp Hostels, in dem die Gäste in individuell gestalteten Wohnwagen übernachten können, passt perfekt zur Kelly-Family. Jahrelang zog die musizierende Großfamilie mit einem Bus durch Europa und die USA. Patricia Kelly, Sängerin, Songschreiberin und Managerin der berühmten Pop-Folk Band, hat nun eine Autobiografie geschrieben, aus der sie im Basecamp gelesen hat.

"Der Titel lautet 'Der Klang meines Lebens' und ich muss sagen, heute Abend klingt es sehr aufgeregt", begrüßte Kelly ihre Fans. "Vor einem Auftritt spüre ich immer mein Herz schlagen." Ein Großteil des Publikums ist von weither angereist. Manche sind mehr als 400 Kilometer gefahren. "Die Kelly-Fans sind unglaublich treu", erzählt Thomas Lenz, Berater und Freund von Patricia Kelly, der durch den Abend führt. Die Karten mit Übernachtungsarrangement seien innerhalb von Minuten ausverkauft gewesen.

Patricia Kelly beginnt ihre Lesung in ihrer Kindheit. Das Kapitel "Wie alles begann: Meine ersten Akkorde" erzählt von der fünfjährigen Patricia, die unbedingt mit ihren älteren Geschwistern auftreten wollte. Eine Cellistin untermalt die Lesung musikalisch. Nach jedem Kapitel singt Kelly einen Song aus der entsprechenden Zeit.

Nach einigen unterhaltsamen Kindheitsanekdoten, die sich um abgebrochene Zähne und die erste Liebe - in diesem Fall ein Paar rote Schuhe - drehen, folgt ein sehr ernster, trauriger Teil: Kelly erzählt vom Abschied von ihrer Mutter, die 1982 an Brustkrebs starb. "Sie hat die Liebe gelebt", liest Kelly. "Wie sehr ich sie vermisse." Dabei begleitet sie sich selbst am Klavier, betont mit der Musik die Verzweiflung und die Trauer des Textes.

Nach der Pause geht es dann wieder deutlich vergnüglicher weiter. Zum Abschluss singt Kelly gemeinsam mit dem Publikum "First Time", einen der erfolgreichsten Songs der Kelly-Family. Einige Fans haben extra Gitarren mitgebracht.

Viele Besucher sind begeistert von der Ausstattung aus der Kelly-Zeit. "Die Veranstaltung hier im Basecamp ist eine der aufwändigsten der gesamten Lese- und Akustiktour", erzählt Lenz. Und der Erfolg sei riesig: Am 19. September gibt es eine weitere Lesung im Basecamp und schon jetzt sind die Übernachtungsarrangements ausverkauft.

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