Dirt-Bike-Park in Bonn Biker bekommen in Sachen Radparcours Unterstützung

DOTTENDORF/IPPENDORF · Zwei Bürgeranträge fordern den Bau eines so genannten Dirt-Bike-Parks. Bei einer Bürgerinformation am Donnerstag, 20. September, will die Stadt das Projekt vorstellen. Mit dabei sein soll laut Stadt auch ein Planer, der Erfahrung beim Bau solcher Parks hat.

Ein Sturm der Entrüstung schlug den Schülern entgegen, die auf einem brachliegenden Grundstück hinter dem Hertha-Platz am F.-A.-Schmidt-Weg einen sogenannten Dirt-Bike-Park anlegen wollen. Anwohner stellten insgesamt 17 Bürgeranträge, um den Radparcours zu verhindern.

Sie argumentierten unter anderem damit, dass das Areal ein schützenswertes Naherholungsgebiet sei, außerdem werde der Platz viel Autoverkehr mit sich bringen. Dass die Jugendlichen zudem aus einem anderen Stadtteil, nämlich Ippendorf, stammen, war ein weiterer Vorwurf. Tenor: Sollen sie ihrem Hobby doch nachgehen, aber bitte vor der eigenen Haustür.

Mittlerweile melden sich allerdings auch Befürworter des Projekts zu Wort. Und sie kommen nicht aus einem anderen Stadtteil, sondern auch aus Dottendorf. Eine davon ist Anke Schauen. Sie wohnt in der Winzerstraße und wehrt sich gegen den Eindruck, "dass Dottendorfer Bürger sich einhellig gegen die Errichtung eines Dirt-Bike-Platzes aussprechen". Mit ihrem Bürgerantrag wünscht sie, dass der Platz so umgesetzt wird, wie es die Bonner Stadterwaltung vorsieht.

Zwar sei das Areal tatsächlich ein wertvolles Naherholungsgebiet. Da jedoch nur ein Teil davon genutzt werden soll, ist laut Schauen keine erhebliche Beeinträchtigung zu befürchten. Zudem sei das Grundstück auch ein Naherholungsgebiet für Jugendliche. Deren Wertschätzung für das Thema Naturschutz würde zudem von ihrem Hobby in der Natur profitieren, hofft Schauen.

Auch die Furcht vor zunehmendem Verkehr kann Schauen nicht teilen. Da der Verein Hertha sich bereit erklärt habe, seinen Parkplatz zur Verfügung zu stellen, müssten die Anwohner des Eulenwegs nichts befürchten. Auch Birgit Wollner-Jatsch hat einen Bürgerantrag gestellt, in dem sie den Bau der Anlage entsprechend der Verwaltungsvorlage fordert.

Ihr Sohn ist zwölf Jahre alt und begeisterter BMX-Radfahrer. Und laut Wollner-Jatsch gibt es insbesondere für Jugendliche in diesem Alter in Bonn kaum Angebote. "Mein Sohn findet in diesem Sport einen Ausgleich an der frischen Luft zum langen Schulalltag. Leider gibt es in Bonn kaum Möglichkeiten, diesem Hobby auf erlaubten Plätzen nachzugehen. Auf Spielplätzen seien sie unerwünscht, auf Skateanlagen würden sie von Größeren vertrieben. Dass ihr Engagement auf so viel Gegenwehr stoße, trage zur Politikverdrossenheit der Jugendlichen bei.

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