Dirt-Bike-Park in Dottendorf Auf dem Platz ist Handarbeit gefragt

Dottendorf · Zwei Jahre hat es gedauert, vom ersten Brief an den Oberbürgermeister bis zur Genehmigung des Dirt Bike Parks auf dem Gelände hinter dem Hertha-Platz in Dottendorf. Und jetzt ist auch an Ort und Stelle ein sichtbarer Fortschritt erkennbar: 50 Mal steuerten Lastwagen in der letzten Aprilwoche das Areal an und kippten dort insgesamt 350 Kubikmeter Erde ab.

Seitdem sind die Jugendlichen am Zuge und müssen selbst ran, um den Parcours in Eigenarbeit zu gestalten. Und in der Tat stehen die jungen Leute Gewehr bei Fuß, schwingen Spaten und Hacke und arbeiten im Schweiße ihres Angesichts. Die ersten Sprunghügel und der Starthügel sind bereits zu erkennen.

Dabei geht es nicht nur darum, die Erde zu modellieren, sondern diese muss anschließend auch noch verdichtet werden. Dazu wird das aufgeschüttete Material gewässert und mit einem Spaten wird so lange beklopft, bis der Boden hart genug ist. Die jungen Leute erkennt man folglich an den Schwielen an ihren Händen, wobei allerdings unklar ist, ob diese nun vom Arbeiten oder vom Fahren - dem Festklammern am Lenker - stammen. In dieser Woche soll allerdings eine Rüttelmaschine kommen und dabei helfen, die Erdmassen zu verdichten.

Unterdessen sind die Eltern froh, dass sich die anfangs ablehnende Haltung gegenüber den "Dirt Birds" normalisiert hat. "Wir haben hier eine gute Stimmung und nette Gespräche mit den Anliegern", sagt Ruth Hemmersbach, nachdem man 200 Bürgerbriefe bei den Nachbarn verteilt hat. "Die Leute kommen jetzt auf uns zu, und die Neugier nimmt zu."

Ein Anwohner habe ihnen mitgeteilt, dass die Gegner der Bahn nicht den Klageweg beschreiten wollen, was die Sportler mit Freude zur Kenntnis nehmen. "Die Nachbarn hier lernen uns gerade kennen und merken, dass es ganz normale junge Leute und keine verwöhnten Söhnchen sind", sagt Hemmersbach. Inzwischen arbeiten auch Jugendliche mit, die in Friesdorf, der Südstadt und sogar in Beuel wohnen.

Für viele Nachbarn ist indes wichtig, dass ihre Forderungen zum Teil umgesetzt werden. So wird der Platz umzäunt, und es gibt keinen Eingang auf der Waldseite. Außerdem muss auf dem Gelände spätestens um 22 Uhr Ruhe einkehren, zudem wurde auf eine Beleuchtung verzichtet.

Noch ist allerdings nicht zu erkennen, wie die "Lines" und der "Pump Course" einmal aussehen werden. Was das bedeutet? Lines nennen die Biker die nebeneinander liegenden Erdhügel der verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Und Pumpen nennen sie es, wenn sie mit Anlauf einen Hügel-Rundkurs befahren, und dies nur mit Gewichtsverlagerung tun und ohne in die Pedale treten zu müssen.

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